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Yogamatten im TestHart oder lichtempfindlich – darauf müssen Sie beim Kauf achten

Nicht nur die Ruhe ist beim Yoga wichtig, sondern auch die Unterlage.

Seit 2008 hat sich die Zahl der Yogis in der Schweiz nahezu vervierfacht. Das geht aus einer Erhebung des Bundesamtes für Sport hervor. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Die Leute suchen Entspannung, wollen ihren Rücken stärken, einen Kopfstand lernen oder beweglicher werden. Senioren wird Yoga empfohlen, um den Gleichgewichtssinn zu trainieren.

Zu den beliebtesten Yogastilen gehören das klassische Hatha-Yoga, das die Grundlage für viele andere Yogaarten bildet, das fliessende Vinyasa-Yoga, bei dem die Bewegung mit dem Atem verbunden wird, und das ruhige Yin-Yoga, bei dem man für die Tiefendehnung lange in einer Haltung verweilt.

In den vergangenen Jahren kamen jedoch auch einige skurrile Spielarten hinzu. Beim Puppy Yoga laufen Hundewelpen durch die Reihen; das soll Glücksgefühle auslösen. Bier-Yoga verbindet Körperbewusstsein mit Trinken, für eine «energetisierende Erfahrung».

Egal, was das eigene Ziel der Übungen ist – eine gute Matte ist unverzichtbar. Denn wer schon einmal einen herabschauenden Hund auf einer rutschigen Matte versucht hat, weiss: Nichts ist weniger entspannend, als dabei ständig die Unterlage zurechtzurücken.

«Mein Nummer-eins-Kriterium für eine Matte ist Rutschfestigkeit», sagt Expertin Christina Metzler. Für sie darf eine Matte nicht auf dem Boden verrutschen, und die Oberfläche sollte griffig sein. Sie hat acht Yogamatten getestet. Neben der Rutschfestigkeit hat Metzler auf Verarbeitung, Komfort, Gewicht, Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit geachtet. Für die Beurteilung hat sie die Matten optisch untersucht und jeweils eine Abfolge an Yoga-Übungen darauf ausgeführt.

Die Weiche: Decathlon Kimyali

«Ich bin überrascht, wie angenehm sich diese Matte auf der Haut anfühlt. Die Prägung sieht schön aus und gibt eine gute Haptik. Leider ist diese Matte anfällig für Druckstellen und Schrammen: Der Transportgurt hat seine Abdrücke hinterlassen. Sie ist weich, aber dick genug, dass einem beim Üben die Knie nicht wehtun. Das Material aus Schaumstoff ist sehr leicht und einfach zu reinigen. Dieses Modell ist gut geeignet für Menschen, die Yoga erst einmal ausprobieren wollen, bevor sie in eine Matte investieren. Aus meiner Sicht die bessere Wahl als die Adidas-Matte im Test – und einiges günstiger.»

Die Überteuerte: Adidas x Stella McCartney

«Diese Matte ist ihren Preis nicht wert! Sie lässt sich schlecht ausrollen, verrutscht und verzieht sich bei Stellungen wie dem herabschauenden Hund. Sie ist sehr dünn, sodass man den Boden beim Knien hindurch spürt. Das Material ist offenbar nicht lichtbeständig: Unser Exemplar ist an einigen Stellen ausgeblichen, es wurde wohl in der Sonne gelagert. Ausserdem hat die Matte nach unserem kurzen Test schon kleine Schrammen. Dies ist auch unabhängig vom Preis die schlechteste Matte im Test. Positiv kann ich nur anmerken, dass sich die geprägte Oberfläche angenehm auf der Haut anfühlt und sie sehr leicht ist. Laut Hersteller besteht sie aus 40 Prozent recyceltem Kunststoff, was für mich die Nachteile aber nicht aufwiegt. Schade, denn eigentlich mag ich die Designerin.»

Die Solide: Lotuscrafts Mudra Studio

«Die Matte von Lotuscrafts ist sehr gut verarbeitet, fühlt sich weich und komfortabel an und gibt gute Dämpfung an den Gelenken. PVC-Matten sind sehr pflegeleicht. Man kann eine solche Matte sehr lange nutzen. Manche Menschen rutschen mit ihren Händen auf diesem Material mehr als auf anderen, das ist aber individuell verschieden. Die Matte lässt sich vollständig ausrollen, liegt fest auf dem Boden und verzieht sich nicht bei Spannung. Man kann sie für viele Yogastile und auch gut draussen verwenden. Weil sie aus Plastik ist, gibt es einen Punkt Abzug bei der Nachhaltigkeit. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis schneidet sie bestens ab. Ich würde diese Matte Einsteigern oder Menschen mit knappem Budget empfehlen. Mit dieser Matte macht man nichts verkehrt.»

Die Klassische: Jade Yoga Harmony

«Eine Matte, die in der Kategorie Nachhaltigkeit überzeugt, denn sie besteht nur aus einem Material, das auch noch natürlich vorkommt. Durch den Naturkautschuk auf der Ober- und Unterseite liegt sie perfekt auf dem Boden auf, und ich rutsche auch mit meinen Händen und Füssen kein bisschen. Die raue Oberfläche fühlt sich toll an. Sie ist nur 173 Zentimeter lang – grosse Personen müssten sich die teurere, längere Version kaufen. Ein Nachteil ist, dass sie Staub sehr stark anzieht. Schon nach wenigen Minuten sieht man deutliche Hand- und Fussabdrücke, die auch nicht einfach zu entfernen sind. Naturkautschuk ist sehr empfindlich und sollte kein direktes Sonnenlicht abbekommen, weshalb man mit dieser Matte nicht draussen praktizieren kann. Bei der Vielseitigkeit gibt es deshalb Abzüge.»

  • Preis: 95 Euro

  • Material: Naturkautschuk

  • Bewertung: 8 von 10 Punkten

Die Individuelle: Luviyo All-In-One

«Diese Matte fühlt sich warm und heimelig an. Die Mikrofaserauflage gibt einem das Gefühl, als würde man auf einem Teppich Yoga machen – eine interessante Abwechslung. Die Unterseite besteht aus Naturkautschuk, deshalb bewegt sich die Matte keinen Millimeter auf dem Boden. Auf der Oberfläche rutsche ich mit meinen Händen etwas mehr als auf anderen Modellen. Mit drei Millimetern Dicke ist sie die dünnste Matte im Test und fühlt sich unter dem Knie eher hart an. Die Mikrofaser nimmt Staub an und würde mit der Zeit verschmutzen. Deshalb ist es toll, dass diese Matte maschinenwaschbar ist. Bei Naturkautschuk-Matten sieht man das nicht oft. Ausserdem punktet die Matte bei der Nachhaltigkeit, weil das Hauptmaterial natürlich ist und die Mikrofaser aus recycelten PET-Flaschen besteht. Und das Design ist witzig.»

Die Natürliche: Secoroco Pro Nature

«Die Korkoberfläche fühlt sich warm und natürlich an – da fühlt man sich gleich wohl. Der Kork gibt guten Halt, ist aber im trockenen Zustand nicht ganz so rutschfest wie andere Materialien. Mit leicht schwitzigen Händen hat man noch besseren Halt. Schweissflecken sieht man zwar, aber die trocknen auf. Die Matte ist sehr hochwertig verarbeitet und etwas grösser als das Standardformat, was gerade für grössere Personen ein Pluspunkt ist. Sie rollt sich flach aus und bewegt sich auf dem Boden nicht hin und her. Leider ist sie mit mehr als vier Kilogramm die mit Abstand schwerste Matte. Obwohl sie als einzige mit einer Mattentasche geliefert wird, ist diese Matte wohl eher für die Yogapraxis zu Hause geeignet. Der vergleichsweise niedrige Preis hat mich überrascht – eine tolle Yogamatte.»

Die Quietschende: Lululemon Take Form

«Auf dieser Matte hört man jede Bewegung. Dieses Dauerquietschen könnte in einer Yogaklasse unangenehm sein. Bei Verarbeitung und Rutschfestigkeit ist sie aber bestens. Ausserdem gibt sie eine angenehme feste Polsterung, und die Oberfläche fühlt sich gut an. Die Matte besteht aus mehreren Materialien und vielen Schichten – auch wenn eine davon Naturkautschuk ist, ist das für mich keine nachhaltige Matte. Der Hersteller bewirbt die Matte damit, dass man durch die kreisförmigen Erhebungen die richtige Ausrichtung der Positionen ohne hinzusehen erfühlen könne. Das trifft bei mir aber nicht zu, weil mir die Rillen dafür zu flach sind. Insgesamt ist das eine gute Matte, der Preis ist meiner Meinung nach aber nicht ganz gerechtfertigt.»

  • Preis: 148 Franken

  • Material: Naturkautschuk, Synthesekautschuk, verschiedene Kunststoffe, Polyester, Baumwolle

  • Bewertung: 7 von 10 Punkten

Die Recycelte: Hejhej Mat

«Diese Matte ist toll verarbeitet. Obwohl die Oberfläche sehr glatt ist, rutsche ich überhaupt nicht auf ihr – auch nicht mit nassen Händen. Schön ist auch das etwas grössere Format, dadurch fühle ich mich beim Praktizieren nicht eingeschränkt. Dafür ist sie mit unter zwei Kilogramm auch verhältnismässig leicht. Die Matte fühlt sich relativ kühl und hart an, was manche Menschen stören könnte. Die Matte bekommt als einzige die volle Punktzahl bei Nachhaltigkeit. Mir gefällt, dass sie aus recyceltem Schaumstoff besteht. Der Preis ist gerechtfertigt, weil die Matte hochwertig ist und man sie zum Recycling zurück ans Unternehmen geben kann. Dennoch ist eine Matte dieser Preisklasse nicht für jeden erschwinglich. Ein Manko. Sie bleibt aber ein Gewinner!»