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YB-Talentschmiede U-21Der Weg zum Fussballprofi – ohne Entbehrungen geht es nicht

Erich Hänzi (links) und Joël Magnin sagen, was ein Spieler braucht, damit für ihn eine grosse Karriere möglich wird.

In der U-21 der Young Boys, die an diesem Samstag auswärts gegen Lugano in die zweite Saisonhälfte startet, hat es Fussballer mit Chancen auf eine verheissungsvolle Karriere. «Es gibt Spieler mit guten Voraussetzungen», bestätigt U-21-Cheftrainer Joël Magnin.

Junior Eyamba, mit zehn Toren bester YB-Torschütze in der Promotion League, ist eines dieser Talente. Der 22-Jährige hat mit dem Fanionteam die Vorbereitung absolviert und ist auch in Testspielen eingesetzt worden. «Jetzt liegt es an ihm, sich weiterzuentwickeln und sich zu empfehlen», sagt Magnin.

Verteidiger Sonny Henchoz (19), Sohn des Ex-Internationalen Stéphane Henchoz, oder Mats Seiler (18) könnte der Sprung weit hinauf ebenfalls gelingen. Die Aufzählung ist nicht abschliessend. Magnin hält jedoch fest, dass es fast unmöglich sei, vorherzusagen, «dieser Spieler packt es und dieser nicht. Es gab schon solche, auf die hätte ich als junger Trainer nicht gewettet. Sie haben es jedoch geschafft. Vielleicht nicht alle bei YB, aber bei einem anderen Verein.»

Start im Selection-Team Bern

Finden Spieler Aufnahme im U-21-Team, haben viele von ihnen einen langen Weg hinter sich, der oft im Selection-Team Bern begonnen hat. Hier werden talentierte und leistungsmotivierte Spieler (ebenso Spielerinnen) aus dem Mittelländischen Fussballverband im Alter von 9 und 10 Jahren in Trainings getestet. Die Akteure werden YB von anderen Clubs gemeldet.

Wer weiterkommt, profitiert später viel von Erich Hänzi. Der – wie Magnin – ehemalige YB-Spieler ist seit 2016 Talentmanager bei den Gelb-Schwarzen. Hänzis Aufgabe ist es, den Akteuren ab der U-16 und bis sie in der U-21 angelangt sind, «möglichst viel auf den Weg mitzugeben – privat, betreffend Fussball und Schule/Ausbildung». Gerade Letzteres ist dem 58-Jährigen wichtig: «Denn es gibt auch ein Leben neben und nach dem Fussball.»

Joël Magnin ist stolz

Einige Spieler aus dem U-21-Kader wohnen in Ittigen im «YB-Huus». Jeder hat sein eigenes Zimmer. Es ist ein betreutes Wohnen, morgens und abends wird für sie gekocht. Den Spielern mangelt es an nichts, aber sie müssen laut Hänzi «klare Regeln und die YB-Werte einhalten» – und auf viele Annehmlichkeiten verzichten, die andere Jugendliche in ihrem Alter geniessen. Nur so dürfen sie von einer Profikarriere träumen, wie dies einst, um nur zwei zu nennen, Fabian Rieder und Aurèle Amenda taten.

Joël Magnin über Fabian Rieder und Aurèle Amenda: «Sie sind quasi ein Produkt aus der Region für die Region.»

Rieder steht seit Sommer 2023 in Frankreich bei Stade Rennes unter Vertrag. Amenda wechselt nach dieser Saison in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt. Magnin lacht: «Die beiden sind quasi ein Produkt aus der Region für die Region. Dass sie es ins Ausland geschafft haben, erfüllt uns mit Stolz.» Hänzi sagt: «Auch wenn es ein wenig schmerzt, dass uns solche Spieler früh verlassen.»

Die U-Teams sind wichtig

Es gibt verschiedene Wege nach oben. Amenda gelang der direkte Sprung in die 1. Mannschaft, was beim hochkarätigen YB-Kader bemerkenswert ist. Oft geht es aber über Umwege. Mehrere YB-Akteure sind an Vereine aus den drei höchsten Schweizer Ligen ausgeliehen, holen sich dort Spielpraxis.

Wer sich in der Promotion League durchsetze, habe gute Chancen, in der Challenge League und später vielleicht in der Super League anzukommen, sagt Magnin und hebt die Wichtigkeit der U-Teams hervor. «In diesen ist der Konkurrenzkampf gross, was von jedem Spieler zusätzliche mentale Stärke erfordert.» Und weiter: «Der Schweizer Fussball lebt von der Ausbildung. Deshalb ist es gut, dass viele U-21-Mannschaften der Promotion League angehören.»

Hänzi setzt auf Challenge League

In Ländern wie beispielsweise Spanien, Portugal, Österreich oder Holland sind zweite Mannschaften sogar in der zweithöchsten Spielklasse zugelassen. Salzburg handhabt dies innerhalb der Red-Bull-Akademie etwas anders. Hänzi: «Spieler werden ab der U-18 an den in derselben Stadt beheimateten Zweitligisten Liefering abgegeben. Später kehren sie zu RB Salzburg zurück oder ziehen weiter.»

Erich Hänzi fände es gut, in der Schweiz den zweiten Anzug in die Challenge League zu integrieren.

Hänzi fände es gut, auch in der Schweiz den zweiten Anzug in die Challenge League zu integrieren. «Die Anforderungen wären viel höher.» Magnin nickt: «Das wäre durchaus eine Überlegung wert.» Beide wissen aber, dass dies innerhalb eines Clubs quasi eine zweite Profimannschaft erfordern würde. Magnin: «Zusätzlich müssten gestandene Spieler verpflichtet werden. Nur mit Jungen hätte man kaum eine Chance.»

Bereits in der Promotion League tun sich einige Nachwuchsequipen schwer. Die vier letzten Tabellenplätze belegen aktuell Lugano, Basel, St. Gallen und Servette – alles U-21-Teams. «Trotzdem ist es für die Spieler fördernd», sagt Magnin.

Ziel Nummer 1 ist die Ausbildung

YB ist unmittelbar hinter Zürich und vor Luzern Zehnter. Der Ligaerhalt ist die Vorgabe. Ziel Nummer 1 sei aber die Ausbildung der Spieler, betont Magnin und erwähnt: «In der U-21 wird man nie über einen Akteur sagen können: Er ist ‹fertig› ausgebildet. Jedem fehlt noch einiges, um ein gestandener Spieler zu werden.»

Abschliessend sagt der Trainer: «Natürlich braucht es ein gewisses Talent. Doch entscheidend ist die Mentalität. Wer den Willen nicht aufbringt, schafft es nicht. Und manchmal muss ein Spieler auch im richtigen Moment am richtigen Ort sowie gut beraten sein.»

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