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Dritte Niederlage in Serie YB taucht schon wieder – weil Zürich nach elf Sekunden trifft

Wie lange wird diese YB-Krise noch dauern? Joel Monteiro und seine Kollegen verlassen den Letzigrund als Verlierer.

Zehntelsekunden stoppt ja niemand im Fussball. Deswegen bleibt unklar, wo sich diese Aktion in der Rekordliste der schnellsten Super-League-Tore genau einordnet. Ganz sicher aber gehört das 1:0 des FC Zürich gegen die Young Boys zu den schnellsten: Ein langer Ball fliegt nach dem Anpfiff in die Berner Hälfte, zwei Zürcher Ballberührungen später landet er auf dem Kopf von Saidy Janko, der ihn zentral an die Strafraumgrenze spielt. Dort drischt ihn Ifeanyi Mathew mit Vollspann an David von Ballmoos vorbei ins Tor.

Rund elf Sekunden sind im Letzigrund gespielt. Die gut 17’000 Menschen haben gerade einen der drei schnellsten Super-League-Treffer gesehen.

Damit ist die Partie in Sachen Toren bereits erzählt. Mit 0:1 verlieren die Young Boys in Zürich. Es ist nach dem 0:1 gegen Servette in der Liga und dem 1:2 gegen Sion im Cup die dritte Niederlage in Folge. Eine solche Serie ist den Bernern, wenn man nationale Wettbewerbe berücksichtig, seit zehn Jahren nicht mehr passiert. Und: Letztmals zweimal hintereinander in der Liga verloren haben die Berner im April 2017. Zwischen damals und der Niederlage in Zürich liegen 248 Liga-Spiele.

So weit hätte es nicht kommen müssen. Etwa wenn Janko diesen Ball nach elf Sekunden klärend zur Seite geköpfelt hätte, anstatt ihn ins Zentrum zu spielen. Die Aktion ist das erste von vielen Ärgernissen aus Sicht der Berner, denen die Verunsicherung aus den letzten Tagen anzusehen ist.

Ganvoula trifft nach 90 Sekunden den Pfosten

Im Vergleich zur Cup-Niederlage in Sion verändert Trainer Raphael Wicky seine Startformation auf sieben Positionen: David von Ballmoos kehrt ins Tor zurück; im Sturm spielt Silvere Ganvoula anstelle von Cedric Itten; im zentralen Mittelfeld ersetzt Cheikh Niasse Lukas Lakomy; auf den Positionen der Aussenverteidiger setzt der Trainer auf Saidy Janko und Noah Persson anstatt auf Lewin Blum und Jaouen Hadjam; und in der Innenverteidigung pausiert Aurèle Amenda, für den Fabian Lustenberger spielt.

Der Captain bildet das Abwehrzentrum zusammen mit Mohamed Ali Camara, der sich mal wieder Fehler der Marke vermeidbar leistet. Nach einer halben Stunde etwa verliert er den Ball tief in der Zürcher Platzhälfte, als er als letzter Mann dribbelt und so einen Zürcher Konter ermöglicht. Jonathan Okita vergibt diesen, in einer 5-gegen-3-Situation, aus der fast zwingend das 2:0 fallen müsste.

Ohnehin könnten die Zürcher zur Pause deutlicher führen. Aber die Berner blocken einen Schuss von Antonio Marchesano (6. Minute), Okita verpasst am zweiten Pfosten vor dem verwaisten Berner Tor den Ball (23.) und Sekunden vor der Pause vergibt nochmals Marchesano, diesmal aus kurzer Distanz zentral vor dem Tor.

Und die Berner? Die kommen dem Tor nach 90 Sekunden nach Anpfiff am nächsten. Praktisch im Gegenzug zum Zürcher Treffer trifft Ganvoula nach Darian Males’ Hereingabe den Pfosten. Wicky dürfte sich auch auf diese Situation beziehen, als er sagt: «Es gibt nur einen Weg: Wir müssen weiter hart arbeiten, daran glauben und das Glück, so es dieses denn gibt, wieder erarbeiten.»

Nächste Woche kommt Basel ins Wankdorf

Allerdings hätte es in Zürich mehr als Glück gebraucht. Zum Beispiel eine bessere Passquote: Von zehn Pässen kamen mehr als drei nicht zum Mitspieler. Es hätte mehr Bälle in den freien Raum hinter die rechte Zürcher Abwehrseite gebraucht. Doch ebenda fand Meschack Elia kaum brauchbare Zuspiele. Es hätte einen Elia in der Form der Vorrunde gebraucht. Oder einen Ganvoula, der in 90 Minuten aus 36 Ballkontakten mehr produziert als einen Pfostenschuss. Oder einen Cedric Itten, der in der halben Stunde nach seiner Einwechslung vergessen macht, dass Jean-Pierre Nsame, dieser Sieg bringende Joker, nicht mehr da ist.

Doch von YB kommt, vor allem in der zweiten Halbzeit, praktisch nichts mehr. Und so endet diese 26. Runde mit der fünften Liga-Niederlage und dem Blick auf die Tabelle, die Servette noch einen Punkt hinter den Bernern zeigt. Dieser Krise können die Berner am kommenden Wochenende im Wankdorf gegen den FC Basel entgegenwirken.