Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Erlebnistour für die ganze FamilieSchwebend und zu Fuss durch die Urschweiz

Hauptattraktion ist und bleibt der Traumblick auf den Vierwaldstättersee.

Dieser Artikel stammt aus der Schweizer Familie

Wie eine riesige Sänfte trägt die Kabine ihre Passagiere langsam in die Höhe. Unter ihr streckt der Vierwaldstättersee seine Arme aus, als wolle er die ganze Urschweiz herzen – inklusive Rigi und der beiden Mythen im Hintergrund. Die Fahrt ist im heimeligen Ferienort Beckenried NW losgegangen und führt auf die Klewenalp, fast 1200 Meter weiter oben, wo mich eine Holztafel mit Sinnspruch begrüsst: «Überall hat man die Uhr, bei uns hat man Zeit.»

Das ist der Auftakt zur «Wintersafari». Safari deshalb, weil es auch hier – wie in der Serengeti – um die Big Five, die fünf Grossen, geht. Allerdings nicht um Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard, sondern um Luftseilbahn, Gondeli, Postauto, Standseilbahn und Schiff. Fürs sportliche Flair sorgt zudem ein ordentlicher Fussmarsch.

Mit der Luftseilbahn gehts hoch auf die Klewenalp.

Die voralpine Safari führt mich durch die Kantone Nidwalden, Uri und am Rand auch Schwyz. Und nicht nur mich. Es sei für Gross und Klein «eine Erlebnistour zu jeder Jahreszeit», sagt Julia Römer, 42, administrative Leiterin der Bergbahnen Klewenalp-Stockhütte. «Die Gäste sollen bei uns auftanken für den Alltag zu Hause.»

Leicht zu bewandern

Von der Klewenalp führt ein breiter Weg zunächst hinauf zu einer kleinen Anhöhe, bevor es dann runter zur Stockhütte geht. Die rund 90-minütige Wanderung ist einfach und familienfreundlich.

Auch ein Marsch im Schnee ist Teil des Vergnügens.

Am höchsten Punkt spaziere ich an der Baumgrenze und geniesse die Aussicht, bevor ich den Mischwald mit seinen jetzt winterstarren Föhren, Ahornen und Buchen erreiche. Mitunter wähne ich mich fast in einer Märchenlandschaft, etwa im «Bäregrabä» mit seinen bemoosten Felsbrocken.

Tiere? Fehlanzeige!

Ab Twäregg ist der Weg bis zur Stockhütte gleichzeitig Teil des Wildbeobachtungspfads Emmetten, womit die «Safari» ihrem Namen auch in Sachen Tier gerecht wird. Oder beinahe: Mir nämlich begegnen weder Fuchs noch Hase noch Steinwild. Heute sind wohl alle gerade besonders pressescheu.

Also marschiere ich weiter und freue mich auf eine Rast in der Stockhütte. Wer hier ein kuscheliges Chalet erwartet, irrt. Ein grosszügiger Berggasthof wartet mit einem Spielplatz für die Kleinen und einem «Alpä Pöb» für die Grossen. Auf der Terrasse komme ich mit der Holländerin Anna Benedictus ins Gespräch, und sie stellt mir Gipfel um Gipfel vor, als wäre sie Bergführerin. Ist sie nicht, doch liebt sie die Alpen über alles.

Ein Bahnhof mit Stil

Hinter dem Gasthaus wartet die Gondelbahn, die mich nach Emmetten NW hinunterbringt, das auf einer Terrasse gut 300 Meter über dem See liegt. Die gelben Kabinen scheinen förmlich talwärts zu stürzen. In Wahrheit schweben sie sicher und mit einer Leichtigkeit, fast als ob die Schwerkraft ausser Dienst wäre.

Ein Postauto fährt mich von Emmetten in wenig mehr als zehn Minuten zum Bahnhof von Seelisberg UR. Dieser Bahnhof ist die Bergstation der Standseilbahn, die hinunter zur Schiffsanlegestelle Treib fährt.

Die Standseilbahn bringt einen von Seelisberg wieder hinunter zum See.

Er ist zwar viel kleiner als andere SBB-Bahnhöfe, dafür strahlt das Stationsgebäude aus dem Jahr 1912 bis heute den Charme von einst aus. Betriebsleiter Christoph Näpflin, 58, erzählt: «Die Bahn brachte Seelisberg einen enormen Aufschwung, davor musste man zu Fuss von Treib hinauf ins Dorf steigen; die reichen Damen wurden jeweils in Tragsesseln befördert.»

Mit Bildern von anno dazumal im Kopf und einer Safari der anderen Art hinter mir steige ich an der Anlegestelle Treib ins Motorschiff Waldstätter. Das gastronomische Flaggschiff der Vierwaldstättersee-Flotte bringt mich via Gersau am gegenüberliegenden Schwyzer Ufer zurück nach Beckenried.

Eine Zusammenarbeit der Schweizer Familie mit Schweiz Tourismus