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Unspunnen: Liveticker zum NachlesenWie eine Maschine – Giger feiert seinen grössten Sieg

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Krönt sich zum neuen Unspunnen-Sieger: Samuel Giger.
Samuel Giger (helle Hose) bezwingt Adrian Walther im Schlussgang und gewinnt das Unspunnen-Schwinget.

Das wars vom Unspunnen-Schwinget

Der Sieger ist gekürt, der Muni vergeben, unser hart verdientes Geld dahin. Deshalb ist es an der Zeit, dass wir uns von Ihnen verabschieden. Zumal wir uns nun noch der guten alten Zeitung widmen werden.

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen Ihnen einen schönen Sonntagabend.

Die Schlussrangliste

1. Samuel Giger *** 59.00 ++++++

2. Pirmin Reichmuth *** 58.25 ++o+++

3. Fabian Staudenmann *** 57.75 o+++++

4. Adrian Walther *** 57.25 +++-+o

5a. Armon Orlik *** 57.00 +++-o+

5b. Steven Moser ** 57.00 +++oo+

6a. Bernhard Kämpf *** 56.75 -++-++

6b. Domenic Schneider *** 56.75 o+-+++

6c. Benjamin Gapany *** 56.75 +++oo+

6d. Erich Fankhauser *** 56.75 ++o+o+

6e. Andreas Döbeli *** 56.75 +o+++o

Der grösste Sieg für Giger

Er ist erst 25, das geht manchmal vergessen, wenn man Samuel Giger sieht. Vielleicht wegen seiner grauen Haare. Ganz sicher aber wegen seines Leistungsausweises:

Giger hat schon 30 Kranzfeste gewonnen, im Schnitt jedes zweite, das er bestritten hat. Und er hat vor zwei Jahren bereits am Kilchberger Schwinget triumphiert, einem Fest von Eidgenössischem Charakter. Der Triumph in Interlaken aber ist noch höher einzuschätzen. Denn: In Kilchberg hatte er nur vier Siege auf seinem Notenblatt und musste den Erfolg mit Fabian Staudenmann und Damian Ott teilen.

In Interlaken konnte ihm niemand das Wasser reichen, was für ihn einer grossen Genugtuung gleichkommen dürfte. Schliesslich ist er 2019 und 2022 als Topfavorit am Eidgenössischen jeweils gescheitert. Mental zu schwach sei er, und deshalb nicht in der Lage für einen grossen Erfolg, hiess es. Heute hat Giger das Gegenteil bewiesen.

Ein überragender Auftritt von Giger

Die Leistung von Samuel Giger ist schlicht überragend. Der Thurgauer war heute ganz einfach eine Klasse für sich, das zeigt auch der Blick auf sein Notenblatt:

Staudenmann Fabian *** + 9.75

Gasser Dominik *** + 9.75

Burger Matthieu *** + 9.75

Gapany Benjamin *** + 10

Moser Steven ** + 9.75

Walther Adrian *** + 10

Giger triumphiert furios

Der Unspunnen-Schwinget ist entschieden – Samuel Giger gewinnt! Der Thurgauer hat Angriff um Angriff lanciert und kommt bereits in der zweiten Minute zum Resultat.

Es ist für Giger der zweite grosse Sieg nach jenem am Kilchberger Schwinget vor zwei Jahren.

Samuel Giger siegt im Schlussgang gegen Adrian Walther und gewinnt das Unspunnen-Schwinget.
Es geht los!

Die Kontrahenten haben zusammen gegriffen. Der Schlussgang dauert 16 Minuten.

Die Schlussgang-Teilnehmer

Dramatische Musik läuft, das ist ein untrügliches Zeichen, dass der Schlussgang naht. Wir stellen an dieser Stelle noch kurz die Teilnehmer vor:

Samuel Giger, 25, Schwingklub Ottenberg

60 Kränze, 30 Kranzfestsiege

Adrian Walther, 22, Schwingklubn Worblental

29 Kränze, 3 Kranzfestsiege

Reichmuth darf auf den Sieg hoffen

Pirmin Reichmuth zog im Kampf um die Schlussgang-Teilnahme in der Einteilung bekanntlich den Kürzeren. Und doch kann er noch auf den Sieg am Unspunnen-Schwinget hoffen. Denn: Im sechsten Gang bezwingt er Florian Gnägi und kommt damit auf total 58,25 Punkte.

Sollte nun der Schlussgang zwischen Giger und Walther mit einem Gestellten enden, würde Reichmuth den Sieg erben.

Es schifft – ein gutes Omen für Giger?

In seiner Rede rühmte Bundesrat Albert Rösti noch das verhältnismässig gute Wetter. Das hätte er besser unterlassen. Denn kaum war der Festakt vorüber, zog eine Regenwand inklusive eisigem Wind gen Interlaken. Was uns einmal mehr lernt: Man soll den Tag nicht vor dem Abend rühmen.

Selbiges werden die Schlussgangteilnehmer Adrian Walther und Samuel Giger gewiss unterlassen.

Apropos Schlussgang: Vor sechs Jahren herrschte eitel Sonnenschein – und mit Christian Stucki triumphierte ein Berner. 2011 dagegen herrschte ähnliches Hudelwetter wie heute – und es reüssierte mit Daniel Bösch ein Nordostschweizer. Ein gutes Omen für Giger?

Fünfter Sieg für Staudenmann

Fabian Staudenmann legt zum Abschluss Andreas Döbeli auf den Rücken und erhält dafür die Maximalnote. Es ist sein fünfter Sieg an diesem Unspunnen-Schwinget.

Das Schweigen der Nordostschweizer

Was braucht es, um einen stattlichen Schwinger in Angst und Schrecken zu versetzen? Journalisten! Es gehört mittlerweile jedenfalls zum verbalen Repertoire vieler Spitzenschwinger, auf den Verzicht jeglicher Medienprodukte hinzuweisen. Man will sich schliesslich nicht zu viel Druck aufladen, eine falsch verstandene Schlagzeile könnte fürchterliche Konsequenzen haben.

Gar eine Stufe weiter ging vor dem Unspunnen-Schwinget der Nordostschweizer Schwingerverband: Er untersagte Medienvertreten ab 14 Tagen vor dem Fest, Kontakt mit den Schwingern aufzunehmen. Im Wortlaut liest sich das so: «Ab 14 Tagen vor dem Saisonhöhepunkt wird den NOSV-Selektionierten eine medienfreie Zeit zugestanden, zur optimalen Vorbereitung.»

Doch auch wenn die Athleten in den grünen Klamotten die Medien fürchten wie der Teufel das Weihwasser – zumindest einer von ihnen wird heute noch Red und Antwort stehen müssen…

Aeschbacher siegt zum Abschluss

Auch Matthias Aeschbacher hat sich dieses Fest anders vorgestellt. Schliesslich galt der Emmentaler mit zwei Festsiegen in dieser Saison doch als Mitfavorit. Doch bereits nach vier Gängen und mit einer Niederlage und einem Gestellten fiel er aus der Entscheidung um den Sieg. Immerhin: Zum Abschluss bodigt er den Südwestschweizer Lario Kramer.

Wenger stellt zum Abschluss

Das Wetter passt zur Leistung unseres Favoriten. Im sechsten Gang trifft Kilian Wenger auf Jonas Burch. Er lanciert wohl einige schöne Angriffe, aber letztlich endet der Gang doch mit einem Gestellten. Die Note 9 dürfte für den Schwingerkönig von 2010 nur ein schwacher Trost sein. Wenger beendet den Unspunnen-Schwinget mit drei Gestellten, zwei Siegen und einer Niederlage.

Für Kilian Wenger (dunkle Hose) gibt es gegen Jonas Burch (helle Hose) einen Gestellten.
Der sechste Gang läuft

Unter nun ziemlich starkem Regen und Wind hat der sechste Gang begonnen. Das sind die Spitzenpaarungen:

Pirmin Reichmuth – Florian Gnägi

Kilian von Weissenfluh – Patrick Räbmatter

Armon Orlik – Patrick Betschart

Fabian Staudenmann – Andreas Döbeli

Sven Schurtenberger – Bernhard Kämpf

Umstrittenes Verdikt

Wie umstritten die Frage nach dem zweiten Schlussgang-Teilnehmer war, zeigt folgendes Beispiel: Letztlich schaltete sich sogar der Zentralvorstand ein, es kam zur Abstimmung, die zu Gunsten Walthers entschied. Die Türe blieb übrigens lange zu, und die geröteten Wangen von Stefan Strebel, dem Technischen Leiter des ESV, verraten: Man dürfte kaum friedlich debattiert haben.

Wir haben einen Schlussgang!

Die Einteilung hat sich entschieden: Adrian Walther steht im Schlussgang. Der Berner stand nach fünf Gängen gemeinsam mit Pirmin Reichmuth an zweiter Stelle. Doch im Gegensatz zum Innerschweizer hat er keinen Gang verloren. Und damit befolgt die Einteilung ein ungeschriebenes Gesetz und gewichtet Walthers Notenblatt höher.

Geschichte wird geschrieben!

3,98 Meter weit wirft Urs Hutmacher den 83,5 Kilo schweren Stein – und sorgt damit für einen Unspunnen-Rekord. Er gewinnt den Wettkampf; als ihn zwei Kollegen schultern wollen, brechen sie unter der Last beinahe zusammen.

Die Steinstösser sind am Zug

Nun ruht der Schwingbetrieb auf der Höhematte. Die Steinstosser haben übernommen – und sie haben weniger Glück als ihre Mitstreiter in den Zwilchhosen. Denn nun hat Petrus die Schleusen doch geöffnet. Immerhin ist es noch leichter Nieselregen, doch beim Blick nach Süden graut es einem, eine dicke Regenwand naht.

Der Festakt läuft

Der Festakt – das ist für einige die Gelegenheit, sich kurz die Beine zu vertreten. Andere wiederum hören den Reden des OK-Präsidenten, des ESV-Obmannes und natürlich von Bundesrat Albert Rösti mehr oder minder aufmerksam zu.

Deutlich spektakulärer dürfte es in der Einteilung zu und her gehen. Denn: Uns fehlt immer noch ein zweiter Schlussgang-Teilnehmer.

Hitzige Debatten

Walther oder Reichmuth? Wer Samuel Giger im Schlussgang fordern darf, entscheidet das Einteilungskampfgericht mit Vertretern aus allen fünf Teilverbänden. Hitzige Diskussionen sind vorprogrammiert – und ein Gejammer danach auch…