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Tipps für die PisteDas gleiche Modell wie Marco Odermatt? So gelingt der Skischuhkauf

Eng und extrem hart: Bei den Schuhen von Marco Odermatt steht nicht der Komfort im Vordergrund.

Derzeit purzeln die Preise für Wintersportausrüstungen, in vielen Fällen lohnt es sich, jetzt auf Schnäppchenjagd zu gehen. Bei Skischuhen ist dabei jedoch Vorsicht geboten. So steht für Moreno Guetg vom Fachgeschäft Skirental Zueri fest: «Ist das Budget für die Ausrüstung vorgegeben, würde ich eher beim Ski sparen als beim Schuh.»

Er muss es wissen, denn seit bald neun Jahren führt er ein Sportgeschäft, das Ausrüstung vermietet und verkauft. Zuvor war er unter anderem bei einer Skifirma tätig. Die Leute hätten die Schuhe den ganzen Tag am Fuss – egal ob auf der Piste, der Sonnenterrasse, im Après-Ski oder während der Mittagspause. «Wenn die Schuhe nicht sitzen, können sie einem also den ganzen Tag vermiesen.» Guetg kennt die Fallen, in die Schneesportlerinnen und -sportler beim Skischuhkauf oft tappen:

Die Grösse ist nicht die einzige wichtige Grösse

Weder die Marke, die das Idol fährt, noch die Farbe, die gerade hip ist, sollten den Kaufentscheid beeinflussen. «Der Geschmack ist zweitrangig, wichtig sind beim Skischuh vielmehr die Zahlen», sagt Guetg. Und die Schuhgrösse ist nur eine von ihnen – neben der Länge ist die Breite massgebend. «Vor dem Kauf gehört der Fuss deshalb vermessen», sagt der Experte.

Bei Frauen werde die Breite oft vernachlässigt. «Im Vergleich zu Männern haben sie in der Regel schmalere Füsse.» Guetg beobachtet, dass Käuferinnen versucht sind, in zu weiten Schuhen genügenden Halt zu erzeugen, indem sie die Schnallen so eng wie irgend möglich schliessen. Doch damit tun sie sich keinen Gefallen: «Das behindert die Blutzirkulation, was wiederum kalte Füsse zur Folge hat.»

Unklare Erwartungen

Beim Skischuhkauf spielt auch eine Rolle, wie die Sportlerinnen und Sportler ihre Skitage verbringen wollen. «Ein Hochleistungsschuh macht niemanden glücklich, der es eigentlich gerne komfortabel hat», sagt Guetg. Darum sei eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten genauso wichtig wie klar formulierte Erwartungen an den Schuh.

Steht der Komfort an erster Stelle? Dann muss der Schuh während eines ganzen Tages bequem sitzen und der Ein- oder Ausstieg mühelos vonstattengehen. Geht es primär um Leistung? In diesem Fall darf der Schuh enger anliegen (was Abstriche beim Komfort bedeutet) und eine härtere Schale haben, was den Ein- und Ausstieg erschwert.

Voreilige Schlüsse

Viele Käuferinnen und Käufer steigen beim Anprobieren in den Schuh und entscheiden sich sofort für eine grössere Schuhnummer, weil sie beim Einsteigen mit den Zehen vorne ankommen. «Sie gehen davon aus, das Modell sei zu klein», sagt Guetg. Ein falscher Schluss, der dazu führt, dass viele mit zu grossen Schuhen unterwegs sind.

Guetg betont: «Die Zehen dürfen beim Einsteigen ruhig vorne anstossen.» Bevor er sein Urteil punkto Grösse jeweils fällt, lässt er seine Kunden aufstehen und leicht in die Knie gehen. «Die Füsse rutschen dann meist nach hinten, sodass die Zehen genügend Luft haben.» Anschliessend heisst es, die Schnallen mittig schliessen. «Erst dann lässt sich beurteilen, ob der Schuh sitzt oder nicht.»

Onlinekauf ohne Anprobe

Es mag verlockend sein, Skischuhe online zu erstehen – besonders wenn die Händler den Rotstift angesetzt haben. Eine gute Idee ist es allerdings nicht. «Es sei denn, man kennt den Schuh schon – hat ihn also schon getragen», sagt Guetg. Gerade weil nicht nur die Grösse, sondern beispielsweise auch die Härte der Schuhschale bedeutend ist, führt nichts am Anprobieren vorbei. Zudem könne die Passform nicht nur von Hersteller zu Hersteller, sondern auch von Modell zu Modell stark variieren.

Odermatts Schuh macht für Hobbyfahrer «keinen Sinn»

Chic und schnittig sieht er aus, doch mit diesem Schuh bleibt der Spass für Freizeitsportlerinnen und -sportler wohl auf der Strecke.

Er steht zwar mancherorts in den Regalen der Fachhändler, der Schuh, mit dem Marco Odermatt die Pisten hinunterdonnert. Für Hobbyfahrerinnen und -fahrer heisst es aber: Vorsicht! «Er ist nichts für ganze Tage auf der Piste», sagt Guetg. «Der Schuh ist für Rennen konzipiert.» Er ist deshalb äusserst eng geschnitten und hat eine extrem harte Schale. «Aus der Kartonschachtel passen diese Schuhe nicht, sie müssen genau auf den Fuss angepasst werden», sagt der Experte. Deshalb mache er für Hobbyskifahrerinnen und -fahrer keinen Sinn.