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Overall, Stretchhosen, NeonfarbenOh, ihr bunten Anzüge – ein Streifzug durch die Skimode

Wir wollen für folgenden Text mit diesen drei Skifahrern beginnen:

Royale Spezialistinnen erkennen sofort: Es handelt sich da nicht einfach um gewöhnliche Männer, sondern um drei Prinzen im Schnee: William, Charles und Harry. Wir sind zurück im Winter von 1993, in Klosters. Und natürlich fällt sofort auf: Mann trägt Overall, Buben auch – diese gern in etwas knalligeren Farben.

Wer jetzt schmunzelt: Ja, das soll auch Ziel dieser kurzen Umschau sein. Und doch: Alles kommt gefühlt irgendwann zurück. Denn die Adligen waren damals wie so viele auf Skipisten gekleidet – und trotzdem nur Nachahmer.

Den ersten Overall soll der Italiener Emilio Pucci schon Ende der 1940er-Jahre auf die Pisten gebracht haben – und damit die Lücke zwischen Jacke und Hose geschlossen haben, um endlich den Durchzug weg und dafür wohlig warm zu haben.

Das zweite Comeback des Overalls

Was in den 50er-Jahren noch wahrhaft Pioniercharakter aufwies, war also in den 90ern bereits retro – und kommt dieser Tage mit viel Schwung zurück. Enger geschnitten zwar, aber gemäss einschlägigen Stil-Postillen ist der Overall wieder im Kommen, zumindest bei den Frauen, so sagen diese Blätter.

Was hingegen nie nur Trend, sondern ewiges Bedürfnis war und ist, wurde auch von Schweizer Innovationsgeist gross gemacht: der Stretch. Denn wer in starrer Wolle aufwuchs und damit auf Skipisten musste – wir reden jetzt primär von der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts –, verfluchte diese Starrheit mitunter.

Dann fanden Chemiker der Schweizer Garnfabrik Heberlein & Co. ein Verfahren, mit dessen Hilfe sie Nylonfäden Elastizität verleihen konnten. Darauf brachte der Münchner Willy Bogner 1953 die erste Skihose mit Stretch heraus.

Mit Stretch am Berg: Skifahrer und Skifahrerin 1969 in Grindelwald.

«Stretch» heisse darum das Zauberwort der Stunde, schrieb der «Spiegel», und die Werber warben mit Worten wie «Fühlen Sie selbst, wie wenig Sie fühlen», «Nichts drückt Sie mehr» oder: «Sie sind schlanker, als Sie glauben.»

Den Stretchstoff konnte man auch locker über das Gesicht ziehen, was uns Schweizer an Roger Staub beziehungsweise seine Mütze erinnert – und Jacqueline Kennedy Onassis 1975 bei ihren Skiferien in Gstaad einen gepflegten Banküberfall-Look bescherte. Vielleicht aber wollte sie auch nur halbwegs unerkannt bleiben.

Darunter ist: Jacqueline Kennedy Onassis, Aufnahme vom Januar 1975 in Gstaad.

Just in jenem Zeitraum kam eine nächste grosse Innovation dank der Familie Gore aus den USA auf den Markt: das Material Gore-Tex. Jacken und Hosen, die Wind und Feuchtigkeit in bislang ungekanntem Ausmass blockten – und das bis heute in (Ski-)Kleidern tun.

Dazu kamen knallige Farben, die sich von Pink zu Neon steigerten und Prinzessin Bianca Hanau-Schaumburg 1985 so aussehen liessen:

Aufgenommen übrigens mal wieder in der Schweiz (Gstaad), weil damals für Promis oder Blaublütige schlicht keine andere Wintersportdestination zu existieren schien.

Neonbunte Skimode – im unteren Bild von den Österreicherinnen Petra Kronberger (Mitte) und Anita Wachter anlässlich der Siegerinnenehrung an den Winterspielen von 1992 in Albertville vorgeführt – war damals zwar schwer in, aber die Kleider mit viel Chemie behandelt.

Farbenfrohe Freude: Petra Kronberger (Mitte), Anita Wachter (links)) und Florence Masnada an den Winterspielen von 1992.

Denn die Entwickler und Designerinnen kreierten ab den 50er-Jahren neue Materialien und Farben. Auch in der Skimode aber war Nachhaltigkeit noch kein Thema. «Back to the roots» lautet diesbezüglich mittlerweile die Devise, inzwischen wird Wolle wieder für Unterleibchen oder für Teile der Skikleider verwendet.

Und weil in diesen Zeilen natürlich nur ein Bruchteil davon beschrieben ist, wie sich Skimode und -kleidung über die Jahrzehnte entwickelte, hier ein Video des Sportmuseums von Colorado. 2021 produziert, führt es in wenigen Minuten durch 100 Jahre Skimode.

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