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Leere Pisten, spektakuläre AbfahrtenEr war in 166 Schweizer Skigebieten: Das sind seine Tipps

Hat den Durchblick, was Skigebiete betrifft: Vielfahrer Roger Gfrörer.

Roger Gfrörer (52) ist wohl DER Schweizer Ski-Enthusiast. Denn er verbringt seine Freizeit damit, Skigebiete zu entdecken. 719 sind es mittlerweile in 24 Ländern, davon 166 in der Schweiz (wo er weltweit war, ist hier zu erfahren). Der Zürcher will dabei nicht einfach nur Ski fahren, sondern jeden Lift bzw. jede Bahn nutzen (lesen Sie unser Porträt über ihn: «In der Schweiz hat es sehr viele Drängler auf den Pisten»). Alles zusammen macht den Vielfahrer zum idealen Experten. Für diese Redaktion hat der Doktor der Ökonomie, der an der Uni Zürich den Bereich Career Services leitet, neun Tipps zusammengestellt.

Die ersten fünf Gebiete wählte Gfrörer unter folgendem Gesichtspunkt aus: kleinere Gebiete zum Perfektionieren der Skitechnik. Er sagt dazu: «Kleinere Gebiete sind ausserhalb der Hauptsaison unter der Woche oft ziemlich leer. Eine perfekte Gelegenheit, Skitechnik und Kondition zu üben bzw. zu testen. Aber Achtung: immer zuerst Schneelage und Öffnungszeiten checken!»

Wiriehorn im Berner Oberland

Das sagt Gfrörer: «Das kleine Skigebiet am Wiriehorn im Diemtigtal bietet Abfahrten mit maximal 900 Höhenmetern. Der Skilift Homad erschliesst ideales Terrain fürs Kurzschwingen: oben etwas flacher, unten schön steil – und in der Mitte ein kleines Plateau zum Durchschnaufen.

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Das coupierte Gelände beim Skilift Tubelfärrich lädt wiederum zu etwas weiteren Schwüngen ein. Wer mag, kann diese gleich bis zur Talstation durchziehen. Aber Achtung, das sind 800 Höhenmeter! Wenn die Beine dann schwer sind, kann man am Röschteschwend-Lift noch ein paar gemütlichere Abfahrten machen, bevor man sich den Einkehrschwung in einem der beiden Bergrestaurants gönnt. Das Wiriehorn ist das Heimgebiet der früheren Abfahrergrösse Bruno Kernen.»

Airolo-Pesciüm im Tessin

Das sagt Gfrörer: «Das Skigebiet gleich beim Gotthard-Südportal eignet sich nicht nur als Ausweichvariante bei Schlechtwetter auf der Alpennordseite. Es bietet an der Sasso della Boggia auch wunderbar coupierte Steilhänge für sportliche Skifahrten.

Die Abfahrten auf Pesciüm sind – obwohl auch rot eingezeichnet – generell etwas flacher. Wenn die Talabfahrt geöffnet ist, lockt das Gebiet mit 1075 Höhenmetern. Auf den Pisten oberhalb von Airolo haben Michela Figini, Doris De Agostini und Lara Gut-Behrami das Skifahren erlernt.»

Grüsch-Danusa im Prättigau

Das sagt Gfrörer: «Das Gebiet nahe von Landquart bietet bei geöffneter Talabfahrt stolze 1200 Höhenmeter Abfahrt. Und selbst wenn es nur bis zur Mittelstation Cavadura geht, sind die 600 Höhenmeter über den FIS-Hang etwas vom Feinsten, was kleinere Skigebiete zu bieten haben.

Die weiteren Abfahrten von der Schwänzelegg hinunter nach Cavadura oder Vacca ermöglichen ebenfalls abwechslungsreiches Skifahren für die eher sportlichen Beine. Wer es gemütlicher mag, wählt die Danusa-Sesselbahn, die zuoberst im Skigebiet sonnenbeschienene Südosthänge erschliesst.»

Mörlialp im Kanton Obwalden

Das sagt Gfrörer: «Die Mörlialp ist ein kleines Skigebiet in der Zentralschweiz und erscheint mit den knapp 500 Höhenmetern kaum in einer Liste weit vorne. Doch obwohl klein, ist das Skigebiet überraschend vielseitig.

Vom höchsten Punkt, dem Alpoglerberg, lädt eine coupierte Abfahrt zu Riesenslalomschwüngen ein, auf der ‹Wand› ab der Mittelstation sind die Schwünge dann eher kurz. Flachere Abfahrten für entspannteres Gleiten gibt es unten beim Einstieg ins Gebiet.»

Rosswald mit Walliser Panoramablick

Skifahren mit Blick aufs Rhonetal: Rosswald.

Das sagt Gfrörer: «Ausserhalb von Brig den Simplon hinauf führt eine Gondel nach Rosswald. Der Ort thront auf 1819 Metern auf einer Terrasse über dem Rhonetal. Eine Liftkette erschliesst das Skigebiet. Der erste Eindruck: ein einfacher Doppellift mit einfachen Abfahrten. Der zweite Eindruck: Am zweiten Skilift wird es etwas steiler. Der dritte Eindruck ergibt sich dann beim Anblick auf die Piste beim dritten, obersten Lift: Doch, die können auch schön steil hier! Dieser Südhang bietet Steilheit, Sonne und eine tolle Aussicht ins Simplongebiet.»

Weitere vier Gebiete wählte Gfrörer unter dem Aspekt Cruisen bzw. Skisafari aus. Er sagt: «Grosse Skigebiete erlauben das Reisen auf Pisten über weite Distanzen. Dieses Cruisen kann etwa nach Lust und Laune erfolgen mit Spontanentscheidungen, wohin der Weg führen soll. Oder nach Kriterien, die eher gemütlich sind (z. B. Bergrestaurants) oder nach sportlichen (z. B. Höhenmeter).

Das schweizerisch-österreichische Skigebiet Samnaun-Ischgl bietet verschiedene Cruising-Touren via App an – sogenannte Schmugglerrunden in unterschiedlichen Längen: Gold (61,8 km), Silber (41,4 km) und Bronze (40,2 km). Auch andere Gebiete sind Cruising-Paradiese. Cruising macht natürlich besonders Spass, wenn niemand an den Liften wartet. Die folgenden Tipps sind von mir zusammengestellte Routen.»

Les 4 Vallées – der Riese im Wallis

Das sagt Gfrörer: «Das Skigebiet von Verbier, La Tzoumaz, Nendaz, Veysonnaz und Thyon bietet die perfekten Cruising-Bedingungen: Es ist riesig und verbindet verschiedene Teilskigebiete. Ein mögliches Cruising-Ziel besteht darin, alle Talstationen (ohne Châble) zu befahren. Neben den sportlichen Aspekten beinhaltet eine solche Safari in Les 4 Vallées auch einen besonderen Thrillfaktor: Man sollte den Liftschluss im Auge behalten, damit man den Weg zurückschafft.

Sonst heisst es ab Siviez mit dem Taxi (ab 150 Franken) oder dem Bus (ca. 2,5 Stunden) zurück zum Ausgangsort. Wer nach Verbier oder La Tzoumaz zurückmuss, sollte rechtzeitig in Tortin sein, damit man dort noch die Gondelbahn auf die Chassoure erreicht. Um auf der Piste nach Verbier zurückzugelangen, muss man anschliessend noch den Sessellift Lac des Vaux hoch zum Attelas nehmen.

Wenn der Lift bereits nicht mehr fährt, rettet einen vielleicht noch die gesicherte, aber nicht präparierte Skiroute Col des Mines. Wer diesen Extrathrill nicht braucht, klärt vorher die Betriebszeiten der Bahnen ab und prüft auch die Öffnungszeiten der Skirouten.»

Portes du Soleil (SUI/FRA) und die legendäre Wand

Das sagt Gfrörer: «Das schweizerisch-französische Gebiet bietet Cruising par excellence. Auch hier gilt: die Rückreise rechtzeitig planen! Zwei schöne Routen bieten sich an. Die erste führt von Champéry im Wallis über die französischen Stationen Avoriaz und Morzine nach Les Gets und denselben Weg zurück. Eine andere Route führt von Champéry über Morgins nach Torgon (alles Schweiz), nach Frankreich und über Châtel und Avoriaz zurück in die Schweiz.

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Stil hat eine solche Runde, wenn der Rückweg in die Schweiz über die Mur Suisse führt, über eine der beeindruckendsten Buckelpisten im Land. Wem die Abfahrt zu steil ist, die Buckel zu hoch oder die Beine zu schwer sind, kann statt der Abfahrt den Sessellift Chavanette nehmen und den anderen zuschauen, wie sie sich über die Buckel kämpfen. Oder man fährt gleich über die roten Pisten bei der Pointe de Mossettes. Solche Reisen werden dadurch unterstützt, dass die Lifte hier in der Regel etwas länger und oft bis 17 Uhr laufen.»

Zermatt – welche Safari darf es sein?

Das sagt Gfrörer: «Zermatt bietet viele Cruising-Optionen: Zum Beispiel können alle höchsten Lifte befahren werden, etwa Rothorn, Hohtälli, Gornergrat, Hirli, Furggsattel, Kleines Matterhorn, Plateau Rosa – fast alle befinden sich über 3’000 m ü. M. Eine andere Option ist: alle Talstationen einsammeln, was die besonders schöne Abfahrt nach Valtournenche in Italien einschliesst, die man sonst eher auslässt.

Das Entspannte dabei: Sobald man die schweizerisch-italienische Grenze erreicht hat, ist man sicher, wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen. Aber Achtung: Auch wenn das auf dem Pistenplan so aussieht, führt die Abfahrt vom Sessellift Bontadini nicht direkt auf die Schweizer Seite. Zumindest war das bei unserem letzten Besuch nicht so.» 

Arosa-Lenzerheide – Achtung, Seilbahn!

Das sagt Gfrörer: «Auch das Skigebiet Arosa-Lenzerheide bietet Cruising-Möglichkeiten. Eine Option: Start beim Piz Scalottas, dann übers Stätzerhorn nach Churwalden und Pradaschier, zurück über Parpan auf die andere Seite hinauf zum Urdenfürggli, hinüber nach Arosa, Weisshorn, Brüggerhorn und zurück nach Lenzerheide – und zum Abschluss auf das Rothorn. Die Runde ist auch im Gegenuhrzeigersinn machbar. Der Zeitdruck ist hier ebenfalls mässig gross, die kritische Stelle ist die Verbindung mit der Urdenbahn. Wer es bis zu dieser Seilbahn geschafft hat, ist sicher.

Übrigens: Natürlich bieten die verschiedenen Gebiete auch Gelegenheiten für Skisafaris mit Freerideabfahrten. Diese sollten immer gut geplant und den Schnee- und Lawinenverhältnissen angepasst sein.»