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SCL Tigers mit grosser ChanceLangnau im Playoff-Kampf – und in Kontakt mit den Gebrüdern von Arx

Es geht hart zur Sache: Die SCL Tigers (links Saku Mäenalanen) duellieren sich mit Ambri-Piotta um einen Platz in den Top 10 der Rangliste.

Es mangelt nicht an Kritikern der Liga-Aufstockung von 12 auf 14 Mannschaften. Eines aber dürften selbst die Nörgler einsehen: Im Playoff-Kampf herrscht nun doppelte Spannung, ein weiterer Strich sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel. Der 6. Rang ist gleichbedeutend mit dem fixen Viertelfinal-Ticket, die Teams auf den Rängen 7 bis 10 machen in den sogenannten Play-in-Spielen die restlichen zwei Plätze aus.

Mitten im zweiten Strichkampf involviert sind die SCL Tigers – was in ihrem Fall höchst erfreulich ist. Abgeschlagenes Schlusslicht waren die Langnauer in der Saison 2020/2021, es folgten zwei vorletzte Ränge in den letzten beiden Meisterschaften. Insofern machen die Emmentaler einen Schritt vorwärts, Abstiegsgefahr herrscht für einmal nicht im Ansatz. Auf Rang 11 stehen sie, und diesen wird es wohl im Minimum geben, Rapperswil, Kloten und Ajoie lässt die Equipe von Thierry Paterlini hinter sich.

Entscheiden gar die Direktbegegnungen?

Und: Die Chancen für Platz 10 sind intakt. 65 Punkte hat Langnau geholt, zwei weniger als Biel (9.) und Ambri (10.), wobei diese Teams eine Partie weniger ausgetragen haben. Auch Servette liegt in Reichweite (68 Zähler), der Champions-League-Sieger hat jedoch gar noch zwei zusätzliche Spiele vor sich.

Die Tigers ihrerseits haben nur noch vier Auftritte vor sich. Das Restprogramm mit den Partien gegen Lugano (auswärts), Zug (heim), Kloten (h) und die ZSC Lions (a) ist kein Schleck, wobei Langnau zuletzt beim Zweiten Gottéron relativ souverän gewann. Aus den letzten fünf Runden resultieren 11 Zähler.

Deren 72 waren letzte Saison erforderlich für Platz 10, ein ähnlicher Wert wird abermals nötig sein. Wohl drei Siege werden die Tigers brauchen, allenfalls werden gar die Direktbegegnungen entscheiden. Bei Punktgleichheit stünde Langnau besser da als Meister Servette und Biel, aber schlechter als Ambri, der vermeintlich «schwächste» Gegner im Playoff-Kampf.

Die Leventiner dürften mehr Druck verspüren, sind die Erwartungen seit dem Stadionneubau doch markant gestiegen. Zudem fehlt mit Dominic Zwerger vorerst ein Leistungsträger und Publikumsliebling. Der Stürmer war unlängst in einen Autounfall verwickelt, blieb aber glücklicherweise von gravierenden Verletzungen verschont.

Verpasst wiederum Langnau die Top 10, ist die Saison am 4. März zu Ende. Es wäre gewiss kein Beinbruch, und das Fehlen weiterer Heimspiele wäre in finanzieller Hinsicht verkraftbar – zu gut unterwegs ist der Club in der laufenden Saison.

Finanziell sieht es gut aus

Budgetiert worden ist ohnehin nur mit 26 Heimspielen und mit einem Zuschauerschnitt von 5000. Gekommen sind bis anhin durchschnittlich 5598, die Stadionauslastung beläuft sich auf 93,3 Prozent. Über den Daumen gepeilt machen bei den Tigers im Mittel 100 zusätzliche Fans pro Spiel auf die Saison hochgerechnet 100’000 Franken Mehreinnahmen aus, und weil in der Arena mehr Anlässe gebucht worden sind als erwartet, werden die Langnauer in diesem Geschäftsjahr einen Gewinn ausweisen.

Es passt zur Aufbruchstimmung, die gerade herrscht im Verein. Das zweite Eisfeld entsteht, inklusive einer Athletikhalle und zusätzlicher Sitzplätze im Stadion. Auch die Organisation wird aufgestockt: Philipp Bohnenblust besetzt die neu geschaffene Stelle des Sportchefs der Young Tigers und assistiert Leiter Sport Pascal Müller, ein weiterer Coach im Nachwuchsbereich dürfte folgen.

Wollen mit Chur aufsteigen: Die einstigen Langnauer Reto (links) und Jan von Arx.

Und: Weil die Zusammenarbeit mit den Ticino Rockets enden könnte, halten die Emmentaler Ausschau nach einem Partnerteam. Eine Alternative wäre allenfalls der EHC Chur, sofern die vom Trainerduo Reto und Jan von Arx trainierten Bündner in die Swiss League aufsteigen sollten. Der Churer Sportchef Roger Lüdi sagt, er prüfe diverse Optionen, er bestätigt die Kontakte mit den Tigers. Die Gebrüder von Arx lancierten Mitte der Neunziger in Langnau ihre erfolgreichen Spielerkarrieren.

Vorerst aber ist das alles zweitrangig: Am Freitag gastieren die SCL Tigers in Lugano, es geht um einiges in dieser Partie. Für Langnau, aber auch für die Tessiner, die auf Rang 5 liegen – und über dem ersten Trennstrich bleiben wollen.