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Kolumne übers SchlafenWarum ich im Bett eine Löwin bin

Am Nachmittag nicht mehr zu gebrauchen: Löwin beim Dösen.

Hilfe, mein Kind ist eine Lerche! Nein, das ist kein neuer Kosename, sondern im Kindesalter ein ganz besonders fordernder Schlaftyp – jedenfalls für die Eltern. Lerchen sind Menschen, deren innere Uhr schneller tickt, als ein Tag verläuft. Will heissen: Sie sind schon vor dem Mittag müde und gehen abends entsprechend früh ins Bett. Und ja: Sie sind auch wahnsinnig früh wach.

Das alles wäre ja im Prinzip kein Problem. Die Mutter ist ja selber ein Löwe. Also nicht zum Sternzeichen. Die Schlaftypenforschung ist mittlerweile weggekommen von der Ornithologie und unterscheidet nicht mehr nur Lerchen und Eulen (die Nachtaktiven). Nein, heute gibt es unter den Chronotypen, wie man sie auch nennt, gleich vier Exemplare: Wölfe, Bären, Delfine und eben Löwen. Begründet hat sie die australische Schlafexpertin Olivia Arezzolo, die auf ihrer Website schreibt: «Ich bin Schlafexpertin. Und das ist wohl das am wenigsten Interessante an mir.» Ob sie selber genügend zum Schlummern kommt bei ihrem aufregenden Leben?

Während also die Wölfe gerne ausschlafen und erst nachts richtig erwachen, haben es die Delfine am schwersten. Sie sind generell schlechte Schläfer und tagsüber leicht reizbar. Die Bären hingegen, die etwa die Hälfte der Bevölkerung ausmachen, stehen morgens mit der Sonne auf und gehen zum Sonnenuntergang ins Bett. Gleich nach dem Mittagessen sind sie meistens ziemlich unbrauchbar.

Ähnlich wie die Bären stehen die Löwen früh auf, arbeiten aber wie wild bis am Mittag. Danach lässt ihre Leistungsfähigkeit schlagartig nach. Diese Charakterisierung beschreibt exakt meine tägliche Verfassung. Wobei das Leben mit Kleinkind wohl meinen natürlichen Chronotypen verfälscht hat.

Doch eine Bärin im Löwenpelz?

Denn die Löwin steht gezwungenermassen in aller Herrgottsfrühe mit der Lerche auf. Es folgt der Morgenstress im Badezimmer, wo das Vögelchen schreiend das Zähneputzen verweigert. Sitzt die Löwin erst im Büro, hat sie schon so viele Stresshormone ausgeschüttet wie ein Wildtier im Fadenkreuz. Dies wiederum setzt ungeahnte Energien frei – ein Zustand, der allerdings höchstens bis zur Mittagszeit andauert.

Es könnte also sein, dass Sie es mit einer Bärin im Löwenpelz zu tun haben. Die wiederum zum unglücklichen Delfin-Dasein gezwungen ist. Denn steckt mir das Kind mal wieder um fünf Uhr morgens gut gelaunt das Fingerchen in die Nase und hindert mich am Schlafen, starte ich nicht unbedingt mit der prickelndsten Laune in den Tag.

Kurz: Ich habe keine Ahnung, welches Tier ich eigentlich bin. Und das ist wohl das am wenigsten Interessante an mir.

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