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Turnier in «Weissenhaus»Carlsen und Caruana überzeugen im «Fischer­schach»

Setzt sich im Final gegen seinen ärgsten Widersacher der letzten Jahre durch: Magnus Carlsen.

Seit einem Jahrzehnt und in unveränderter Rangfolge dominieren der mittlerweile 33-jährige Magnus Carlsen und der zweieinhalb Jahre jüngere Fabiano Caruana die Schachszene. Der Norweger ist die Nummer 1, der US-Amerikaner die Nummer 2, und wenn die beiden aufeinandertreffen, obsiegt meist Carlsen, wenn auch oft nur knapp. Im WM-Kampf 2018 beispielsweise konnte sich Carlsen nach 12 klassischen Partien erst im Tiebreak durchsetzen. Diesen Freitag im Final des «Freestyle-Chess-Turniers» in «Weissenhaus» nahe Hamburg gewann er etwas klarer mit 2:0, dafür performte Caruana in den Runden zuvor besser.

Gespielt wurde an diesem Turnier «Fischerschach», eine Variante, die modern als «Chess960» oder eben «Freestyle-Chess» bezeichnet wird und einst von Bobby Fischer propagiert worden ist. Da in dieser Variante die Grundstellung der Figuren hinter den Bauern vor jeder Runde ausgelost wird, spielt das übliche Eröffnungswissen kaum mehr eine Rolle. Das wiederum behagt besonders Carlsen, der sich schon länger darüber beklagt, wie mühselig etwa eine WM-Vorbereitung im klassischen Schach geworden ist, weil die Eröffnungssysteme bis weit ins Mittelspiel durchanalysiert sind.

Ausgetragen wurde die sogenannte «G.O.A.T. Challenge» im nahe von Hamburg gelegenen, sehr edlen Urlaubs-Ressort «Weissenhaus» an der Ostsee, wobei bei Schnellschach-Bedenkzeit bis und mit Samstag zuerst eine Vorrunde und dann mit klassisch langer Bedenkzeit ein K.-o.-Teil auf dem Programm stand. Vor jeder Runde wurde eine andere Grundstellung ausgelost. Unabhängig vom klassischen Varianten-Wissen bezüglich Eröffnungen wurde aber «normales» Schach gespielt, weshalb nicht sonderlich überraschen kann, dass eben die üblichen Spieler dank ihrer generellen Schachexpertise in den Toprängen zu finden sind.

Unter Wert agierten lediglich die deutsche Nachwuchshoffnung Vincent Keymer und vor allem der chinesische Fide-Weltmeister von 2023, Ding Liren, der wie ein Geist auf- und wieder abtrat, schon in der Vorrunde sechs der sieben Partien verlor und am Ende kläglicher Letzter wurde. Der deutsche Organisator liess verlauten, dass er gedenkt, dieses Fischerschach-Turnier kommendes Jahr zu einer 5-teiligen Serie auszubauen, wobei jede Etappe auf einem anderen Kontinent ausgetragen werden soll.