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Berns 4:5 gegen ServetteAuf das Eis-Schach folgt der Wahnsinn inklusive 20 Penaltys

Die Entscheidung mit dem 20. Penalty: Berns Torhüter Adam Reideborn ist geschlagen, der Genfer Valtteri Filppula hat ihn bezwungen.

Zunächst war so gut wie gar nichts los. Und dann, in den letzten Minuten, ging es nur noch drunter und drüber. Als 109 Sekunden vor Schluss Alessio Bertaggia für Servette zum 4:2 ins leere Tor traf, sorgte er für Katerstimmung in der PostFinance Arena.

Doch dann stand die Partie 65 Sekunden später 4:4, Thierry Schild und Joona Luoto hatten getroffen und die Berner Heimstätte in ein Tollhaus verwandelt. Und als wäre das alles nicht verrückt genug, wollte das nach torloser Verlängerung nötig gewordene Penalytyschiessen kein Ende nehmen: Valtteri Filppulas Siegtor für Genf fiel erst im 20. Versuch.

Der SCB hatte nach zwei Dritteln 2:1 geführt und bis zu jenem Zeitpunkt praktisch fehlerfrei gespielt. Die Wende zum 2:3 erfolgte nach zwei Patzern von Goalie Adam Reideborn – so gesehen waren es am Ende zwei verlorene Punkte für Bern. Doch wer 80 Sekunden vor Schluss 2:4 zurückliegt und sich dennoch in die Overtime rettet, muss den gewonnenen Punkt als Geschenk der Hockeygötter betrachten. Und weil im Kampf um Platz 6 Davos und damit der erste Verfolger in Ambri beim 1:2 ohne Zähler blieb, ist der SCB-Punkt sogar Gold wert.

Von Anfang an die totale Vorsicht

Der Abend begann mit der Frage: Wie würden die Genfer die rauschende Champions-League-Party am Dienstag verdaut haben? Zumal sie nach dem Ausfall Noah Rods (Saisonende) mit Tanner Richard einen weiteren Ausfall eines Offensivleaders zu verkraften hatten.

Jussi Tapola schien hier nichts riskieren zu wollen, das liegt grundsätzlich nicht im Naturell des finnischen SCB-Coachs. Es hätte schliesslich sein können, dass Servette mit dem Schwung des Triumphs euphorisch auf die Berner losstürmen würde. Falls dies der Plan der Genfer gewesen wäre: Er wäre kaum umsetzbar gewesen.

Man sollte nicht zu viel in die ersten Sekunden eines Spiels interpretieren, doch wie der SCB nach dem verlorenen Startbully sofort in die Abwehrhaltung wechselte und Störarbeit nicht einmal im Ansatz eine Option zu sein schien, war ein Vorbote für das, was 45 Minuten lang und dem ersten Fehler Reideborns folgen würde: Tapolas SCB bekämpfte den Champions-League-Sieger mit Eis-Schach.

Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf: Thierry Schild verkürzt kurz vor Schluss zum 3:4, es ist bei weitem nicht die letzte Geschichte des Abends.

Sechs Minuten vergingen, bis Bern überhaupt zum ersten Schussversuch ansetzen, deren acht, bis tatsächlich ein Puck aufs Servette-Tor flog. 2:2 Torschüsse nach zwölf Minuten waren ein weiteres Indiz, dass auch Servette kaum Lösungen in der Offensive fand.

Schnelle Gegenstösse wurden beidseits unterbunden, es war phasenweise fast schon absurd ereignislos, was die Zuschauer geboten bekamen. Wenn keine Fehler passieren, passiert nichts – der Traum jedes Taktikers. Es brauchte also ein Powerplay für ein Tor.

Tapolas Neuentdeckung im Überzahlspiel traf: Thierry Bader, der trotz seinem starken Direktschuss erst seit wenigen Spielen im Powerplay ran darf, traf genau so: Mit einem starken Direktschuss. Genfs Ausgleich fiel bei 5-gegen-5, spezielle Umstände waren vonnöten. Servette hat spielerisch mehr zu bieten als Bern, diese Stärke spielten sie bei Sakari Manninens 1:1 wunderbar aus: Mehrere direkt gespielte Seitenwechel setzten die SCB-Abwehr und Goalie Reideborn schachmatt.

Und als Simon Moser kurz vor Ende eines ebenfalls chancenarmen Mitteldrittels (nur vier Genfer Torschüsse!) Bern erneut in Führung brachte, steckte ein unorthodoxer Spielzug eines Spielers dahinter, der beim SCB für Genie wie Wahnsinn genauso bekannt ist: Verteidiger Julius Honka schoss bewusst weit neben das Servette-Tor, der Abpraller von der Bande erlaubte dem SCB-Captain gegen desorientierte Genfer den Schuss ins halbleere Tor.

Doch der wahre Wahnsinn, der sollte an diesem Abend noch später folgen.

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