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4:1-Sieg gegen Lausanne«Tristan sagte: ‹Jetzt sind die Bären aufgewacht und hungrig›»

Berns Joël Vermin (rechts) macht mit einer feinen Einzelleistung sechs Minuten vor Schluss alles klar.

Einige Berner Spieler verweigerten den Blick auf die Resultattafel, wollten nicht wissen, wie es in den anderen Stadien steht. «Wir bleiben im Hier und Jetzt, denken nicht daran, was nach dem Spiel oder der Qualifikation sein könnte», hatte Trainer Jussi Tapola vor der Partie betont. Doch bei den Fans dürften bereits um 21.52 Uhr sämtliche Zweifel ausgeräumt gewesen sein. Tristan Scherwey setzte mit einem Schuss ins verwaiste Lausanner Tor den Schlusspunkt. Weil Biel gleichzeitig Lugano bezwang, steht der SCB vorzeitig im Playoff. Das Zähringer Derby am Montag in Freiburg wird somit zur Makulatur.

Es war eine reife, solide Leistung. Der LHC ist nicht irgendein Team, hat nichts mehr mit den Turbulenzen der vergangenen Jahre gemein. Bei fünf-gegen-fünf Feldspielern stellen die Waadtländer die stärkste Offensive der Liga. Sie sind nicht allein auf die Tore ihrer Ausländer angewiesen. Auch Damien Riat, Jason Fuchs, Théo Rochette und Ken Jäger – alles Spieler mit Schweizer Lizenz – wissen, wo das gegnerische Gehäuse steht.

«Unsere Mannschaft hat eine beeindruckende Entwicklung durchgemacht. Jeder Spieler hat für den anderen gekämpft», freute sich Tapola. «Lausanne ist ein anspruchsvoller Gegner. Dennoch ist es uns gelungen, ihn von klaren Torchancen fernzuhalten.»

Tatsächlich verlagerten die Gäste das Spiel immer wieder in die Zone des Gegners. Doch zu wirklich gefährlichen Abschlüssen kamen sie nur selten. Zu gut stand die Berner Abwehr. Kam doch einmal ein Schuss durch, behielt Torhüter Adam Reideborn die Übersicht. Der Schwede konnte 18 von 19 Schüssen entschärfen. Gleichzeitig zeigte der SCB eine eiskalte Effizienz im Angriff.

Zwei Minuten nachdem Lausanne in Führung gegangen war, erzielte Fabian Ritzmann den Ausgleich. Der Treffer wurde durch die Basel-Leihgabe Dario Kummer ermöglicht, der Fuchs zuvor am Bully keine Chance liess. Kummer verdrängte in der vierten Linie Thierry Schild, der zwar als 13. Stürmer aufgeführt wurde, aber zu keinem Einsatz kam.

«Schild hat sich während der gesamten Saison hervorragend geschlagen. Er ist immer bereit, sich einzubringen. Nun wollten wir Kummer eine Chance geben. Ich mochte ihn jedoch nicht auf der Flügelposition einsetzen, da er in Basel als Center spielte», erklärte Tapola. «Zudem brauchen wir auch das physische Spiel. Diesbezüglich kann Ritzmann als Flügel mehr bewirken.»

Die Umstellung bereitete dem Bündner keine Probleme. Es funktioniere bestens mit den Basler Linienkollegen Kummer und Yanick Sablatnig, konstatierte Ritzmann: «Aus meiner Sicht sind sie schon Berner.»

«Das ist, was ein Trainer sehen möchte»

Der SCB sicherte sich den Sieg mit zwei Kontertoren. Als Lausanne zu Beginn des zweiten Abschnitts erneut Druck aufbaute, vermochte Ramon Untersander ein Zuspiel zu unterbinden und ermöglichte mit einem brillanten Backhandpass den Gegenstoss, den Colton Sceviour zum 2:1 vollendete. Es war das erste Saisontor des Kanadiers, der wegen Verletzungen 32 Partien verpasst hatte. Sechs Minuten vor Schluss entschied Joël Vermin mit einer weiteren sehenswerten Aktion die Partie.

«Wir haben uns zu Hause oft schwergetan. Es war wichtig, auch für unsere Fans zu gewinnen», betonte Tapola. «Die Mannschaft war engagiert, geschlossen und spielte mit Herz. Das ist, was ein Trainer sehen möchte.»

Hinter dem SCB liegen vier magere Jahre. Seit dem letzten Meistertitel 2019 wechselte der Club sechsmal den Trainer. Zweimal verpasste Bern das Playoff, zweimal musste der Umweg über das Pre-Playoff in Kauf genommen werden. Nun steht der SCB erstmals wieder in den Top 6. Ab dem 17. März kommt es im Playoff-Viertelfinal zum Duell gegen den EVZ oder den LHC.

«Wenn wir weiter so fehlerfrei agieren und dorthin gehen, wo es wehtut, sieht es gut aus für uns», zeigte sich Ritzmann optimistisch. Und Tapola verriet: «Tristan sagte in der Kabine: ‹Jetzt sind die Bären aufgewacht und hungrig.›» Die Konkurrenz dürfte gewarnt sein.

Kein Durchkommen. Auch Ken Jäger hat gegen Adam Reideborn das Nachsehen.