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Zum Saisonende der SCL TigersEin Tor des Jahres – und für einmal werden die Finnen kritisiert

Der Leader tut sich schwer: Zuletzt war auf Harri Pesonen wieder Verlass, lange jedoch bekundete der Captain ungewohnte Ladehemmungen.

Stéphane Charlin – der Aufsteiger

Am Goalie liegt es gewiss nicht, dass die Tigers das Play-in verpasst haben. Charlin hat in 30 Einsätzen 958 Schüsse pariert, er kommt auf eine Fangquote von 91,9 Prozent. Nur drei Torhüter haben stärker gehalten. Der Genfer ist aus dem Schatten von Luca Boltshauser getreten, er glänzt mehrfach durch spektakuläre Paraden. Der Lohn dafür: das erste Aufgebot für die Nationalmannschaft.

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Charlin brillierte schon in der Jugend, doch bei Servette geriet seine Entwicklung ins Stocken. Gleichwohl holte ihn der damalige Sportchef Marc Eichmann ins Emmental, dieser erkannte sein Potenzial. Doch Charlin musste erst lernen, was es heisst, Profi zu sein. Um seine physischen Defizite wettzumachen, erhielt er von Goalie- und Athletiktrainer eine 1:1-Betreuung, das Schuften hat sich gelohnt.

Samuel Erni – der Kunstschütze

Noch heute fragen sich seine Teamkollegen, was ihn da geritten hat. Im Oktober gastiert Langnau in Kloten, und Samuel Erni befindet sich hinter dem gegnerischen Tor. Das allein kommt selten genug vor beim Defensivverteidiger, doch was sich danach ereignet, sprengt die Vorstellungskraft seiner Mitspieler.

Erni schnappt sich den Puck, nimmt ihn auf die Schaufel seines Stockes – und trifft von hinter dem Gehäuse oben ins Netz. «Airhook» nennt sich das in der Hockeysprache, Traumtor heisst es auf Deutsch. Grosses Kino also, der Treffer wird gar im Ausland thematisiert.

2020 erkrankte Erni schwer an Corona, er litt auch immer wieder an Asthma. Und doch ist er Stammkraft geblieben in Langnau, der Vertrag des bald 33-Jährigen ist erneut verlängert worden. Die nächste Saison wird seine achte sein bei den Tigers, hinter Pascal Berger ist er der dienstälteste Langnauer.

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Sean Malone – die Zahnlücke

Den 2. Dezember 2023 vergisst der Amerikaner nie mehr, weil ihn schon nur der Blick in den Spiegel immer daran erinnern wird. Beim Derby gegen Biel landet ein abgefälschter Puck in seinem Gesicht, acht Zähne brechen heraus. Immerhin drei kann der Zahnarzt in der Nacht notfallmässig retten. Doch Malone müssen anschliessend in mehreren Behandlungen Wurzeln und Zahnteile aus dem Zahnfleisch entfernt werden – ein schmerzvolles Prozedere.

Lächeln mit Lücke: Sean Malone verlor durch einen abgefälschten Puck acht Zähne.

Der Center aber beweist Nehmerqualitäten, er verpasst danach kein Spiel. Und anders als sein Copain Anthony Louis, der bei Trainer Thierry Paterlini ausser Rang und Traktanden fällt, kann sich Malone behaupten. Er führt die erste Sturmlinie an und trägt phasenweise den Topskorer-Helm. Und: Er ist wohl das hellste Köpfchen in Langnaus Garderobe, verfügt er doch über einen Abschluss der Elite-Universität Harvard.

Harri Pesonen und Co. – die zweifelnden Finnen

Die Ausländer sind Langnaus Lebensversicherung. Zumindest war das in den letzten Jahren stets der Fall, als sie den Löwenanteil der Tore verbuchten. Aus Wertschätzung liess der Club seinen Finnen gar eine Sauna aufs Stadiondach bauen. Ob es ihnen darob fast zu wohl wurde?

Jedenfalls tun sie sich äusserst schwer, sinnbildlich dafür steht Harri Pesonen. Der Captain und Antreiber trifft wochenlang nicht, was ihn belastet und stresst. Erst gegen Ende der Qualifikation geht ihm der Knopf auf. Trotzdem ist die Ausbeute mit 11 Toren die mit Abstand schlechteste in seiner fünften Saison für die Tigers.

Aleksi Saarela erzielte dieses Jahr erst vier Tore.

Pesonen ist nicht der Einzige mit Ladehemmungen. Der hochgelobte Zugang Saku Mäenalanen kann die hohen Erwartungen nur ansatzweise erfüllen, auch er trifft lange nicht. Und Topskorer Aleksi Saarela startet zwar phänomenal in die Saison, aber in der Schlussphase ist er kaum mehr ein Faktor, im neuen Jahr erzielt er gerade noch vier Tore.

Juuso Riikola – die Werbefigur

Das lang gezogene i im Namen erinnert unweigerlich an die Werbung eines Schweizer Herstellers von Kräuterbonbons. Auf den Ricola-Vergleich angesprochen, lacht der Finne immer wieder, es ist der Running Gag in Langnau, so wie es schon während seiner Zeit in Nordamerika der Fall war – wegen seines Namens wurde der Finne dort aufgezogen.

Ein Sponsoring von Ricola – in Form einer Spieler-Partnerschaft – liegt also auf der Hand. Und das Unternehmen signalisiert sofort Interesse, als sich die Tigers melden. Mittlerweile läuft Riikola gar im eigenen Ricola-Einspieldress auf.

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Der 30-Jährige spielt oft unspektakulär, begeht aber kaum Fehler. Er ist Langnaus Verteidigungsminister, das defensive Gewissen. Von Mitte Dezember bis Mitte Januar verpasst er verletzungsbedingt neun Partien, die Tigers verlieren acht davon. Es ist jene Phase, in der sie die Play-in-Teilnahme verspielen.

Julian Schmutz – der Torgarant

Der bissigste Tiger: Julian Schmutz ist produktiv wie nie, er erzielt 21 Tore.

Was Langnau fehlt? Ein Schweizer, der Tore schiesst.

So war das jahrelang bei den Tigers, doch jetzt ist da Julian Schmutz, der die Netze mit beeindruckender Regelmässigkeit füllt. 21 Treffer hat der Oberaargauer erzielt, ligaweit haben von den Schweizern einzig die Nationalspieler Calvin Thürkauf (28) und Lino Martschini (22) häufiger reüssiert.

Apropos Nationalteam: Noch im Dezember will Schmutz nichts vom ersten Aufgebot nach über sieben Jahren wissen, seine Chancen beziffert er auf 0,1 Prozent. Zwei Monate später spielt er gegen Schweden, Tschechien und Finnland, die Auftritte auf der grösseren Bühne sind der Lohn für die Leistungsexplosion.

Schmutz ist Torgarant und unermüdlicher Antreiber bei den Tigers, er ist gar wichtiger geworden als die Ausländer. Ging er früher mit dem Kopf durch die Wand und machte sich zu viele Gedanken, hat er nun einen neuen Zugang gefunden: Der 30-Jährige macht Mentaltraining, meditiert vor den Partien. Und mittlerweile dürften auch seine Kinder den Wegzug aus Davos nicht mehr bereuen.

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