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Seltene SportartenWas passiert beim Mermaiding, Roundnet und Acro Yoga?

Mermaiding

Drei Schwimmerinnen trainieren lange Tauchgänge im Schwimmbad Melchenbühl in Muri.

Fürs Mermaiding, das Schwimmen und Tauchen mit Meerjungfrauenflosse, brauche es viel Körperspannung, sagt Silvia Malagon Y Alea, Inhaberin von Myamaids Meerjungfrauen Bern. Wegen der teuren Flossen und Hallenbadmieten ist ihr Sportclub ein Unternehmen und kein Verein. 520 Franken zahlen Meerjungfrauen pro Saison, die vom Herbst bis zum Sommer dauert.

In ihrem Club trainieren wöchentlich 15 Teilnehmende einmal pro Woche. «Um so lange unter Wasser zu sein, muss man mental stark sein», sagt Silvia Malagon Y Alea. Die Meerjungfrauen trainieren unter anderem Apnoe, den Atemstillstand unter Wasser.

Auch Mermaids machen mal Pause. Das Training ist anstrengend, weil es unter anderem auch ums Luftanhalten geht.

Ein Ziel bei Wettkämpfen ist es, möglichst lange unter Wasser zu bleiben und Figuren zu schwimmen. Der Club trainiert momentan für die Merlympics, einen internationalen Sportwettbewerb, der im Mai in Fiesch stattfindet. Die Meerjungfrauen messen sich mit Teilnehmenden aus den USA, Spanien oder Kanada in den Disziplinen Schnelligkeit, Posing und Apnoe.

Acro Yoga

Im Winter in der Turnhalle, im Sommer im Dalmazipärkli: Im Acro-Yoga-Training turnen bis zu 60 Personen gemeinsam, sie brauchen eine gute Körperspannung für die akrobatischen Figuren.

2017 trafen sich sieben Leute, heute sind es bei gutem Wetter bis zu 60 Personen, die auf dem Dalmazimätteli beim Marzili turnen. «Es gibt keine besonderen Voraussetzungen, ausser dass man keine Berührungsängste haben sollte», sagt Aline Iosca. Fortgeschrittene Tricks brauchen Kraft, Körperspannung, Gleichgewichtssinn, Flexibilität oder Orientierung im Raum. Aline Iosca leitet Kurse und engagiert sich mit sieben anderen Acroyogis im Verein Acro Yoga Bern.

Der «Double Bird»: Ganz oben fliegt Aline Iosca. Mit der richtigen Technik könne man diese Figur gut halten, sagt Iosca. Die Acro-Yoga-Szene ist in Bern in den letzten Jahren ziemlich stark gewachsen.

Jeweils am Dienstagabend treffen sich die akrobatischen Yogis im Sommer auf dem Dalmazimätteli, im Winter in der Halle, um gemeinsam Posen der Partnerak zu üben. Acro Yoga könne man nicht allein ausüben, es brauche mindestens drei Leute, um die Tricks auszuprobieren. Der Sport ist noch nicht sehr alt, 2003 entstand er in Kalifornien und breitet sich seitdem rege aus. Für Aline Iosca ist es ein guter Sport, weil es nicht nur eine körperliche Praxis, sondern auch eine tiefe Erfahrung der Vertrauensbildung und der gemeinsamen Kreativität sei.

Bogenschiessen

Neben dem Sport geht es laut Vereinspräsident Daniel Böhlen auch darum, sich in den Wald einzufühlen, sich anzupassen, die Natur zu geniessen und zu respektieren.

In Bern gibt es diese Sportart erst seit 50 Jahren – unfallfrei, sagt Vereinspräsident Daniel Böhlen. Weltweit ist es jedoch ein sehr alter Sport, wie alt, lässt sich schwer überprüfen, doch archäologische Funde lassen auf eine lange Tradition schliessen. In einem Moor in Schweden seien über 10’000 Jahre alte prähistorische Bögen gefunden worden, sagt Böhlen.

Erinnerungen an Robin Hood können geweckt werden bei diesem Sport, der «Konzentration, Wachsamkeit, Freude und Disziplin» voraussetzt, sagt Böhlen. Aus der Jagd auf Tiere entwickelte sich das Bogenschiessen auf nachgebildete Tiere aus Schaumstoff und Zielscheiben, wie es auch auf Parcours im Kanton Bern ausgeübt werden kann.

«Uns käme nie in den Sinn, auf ein echtes Tier zu schiessen», sagt Böhlen. Bei den offiziellen Trainings ab April bis November einmal pro Woche kommen bis zu 18 Vereinsmitglieder, um auf dem Schiessplatz oder auf dem 3-D-Parcours zu trainieren. Neben dem Sport gehe es auch darum, «sich in den Wald einzufühlen, sich anzupassen, die Natur zu geniessen und zu respektieren».

Rope Skipping

Vier Mitglieder von Jump Rope Steffisburg beim Training.

Jump Rope ist Teil des Vereins Satus Steffisburg. Etwa 45 Personen im Alter von 10 bis 32 springen im Jump-Rope-Training Seil. Rope-Skipping – Seilspringen, angereichert mit Akrobatik und Athletik – ist anspruchsvoller als das übliche Seilspringen. Die Sportlerinnen und Sportler üben Choreografien und verschiedene Hüpftechniken.

Vereinsmitglied Jenny Wenger sagt: «Interessierte wollen wir nicht abweisen und versuchen, allen zu ermöglichen, bei uns mit zu trainieren.» Doch es sei etwas schwierig geworden, Trainer und Trainerinnen zu finden.

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Roundnet

Beim Roundnet-Spiel treten Zweierteams gegeneinander an, der Ball wird am Ende des Spielzugs auf das Netz geschlagen und prallt wieder davon ab, die Gegner müssen reagieren.

Der Roundnet Club Bern war, als Ramon Felix und ein paar Kollegen ihn 2018 gründeten, schweizweit der erste seiner Art. Mittlerweile sind es laut Felix 14 oder 15 Vereine in der Schweiz.

Gespielt wird mit einem kleinen Ball und einem trampolingrossen Kreis, über den ein Netz gespannt wird. Die Spielerinnen und Spieler treten in Zweierteams gegeneinander an und schlagen den Ball über das Netz auf die Gegenseite.

Vor allem in den USA und in Deutschland ist die Sportart stark verbreitet. Auch in der Schweiz breitet sich die Szene aus, der Berner Club trainiert zweimal wöchentlich mit bis zu 30 Personen pro Training. 2022 fand die erste Roundnet-Weltmeisterschaft statt.

Synchronschwimmen

Synchronschwimmerinnen zeigen eine Formation.

Beim Synchronschwimmen, das seit drei Jahren Artistic Swimming heisst, besteht ein Training aus zwei Teilen: Kraft- und Dehnübungen im Trockenen, Ausdauer, Technik und Choreografien im Wasser. Leistungssportlerinnen trainieren bis zu 23 Stunden pro Woche, durchschnittlich dauert ihr Training drei Stunden, eine an Land, zwei im Wasser.

Sandrine Michel ist im Vorstand des Berner Synchronvereins und nennt als Voraussetzungen: Freude am Wasser, an Bewegung, Tanz und Musik. Und früh übt sich: «Das ideale Einstiegsalter liegt zwischen fünf und elf Jahren.»

Rhönrad

Ein Sport, den wohl viele vom Zirkus kennen: Rhönradturnen.

Die Rhönrad-Riege im Turnverein Thun-Strättligen gibt es seit 1998. Damals zog eine Turnerin aus Dietikon nach Thun um und kam mit einem Rhönrad in die Turnhalle. «So entstand die Rhönrad-Riege und wuchs von Jahr zu Jahr», sagt die Vereinssekretärin Corina Rieder.

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Im Jahr 1998 starteten sie mit einem Rad und zwei Turnerinnen, nun zählt der Verein 30 Rhönräder und 35 Turner und Turnerinnen. Beim Rhönradturnen misst man sich an Wettkämpfen, auch Schweizer Meisterschaften finden statt. Ein Mitglied holte sich 2023 den 3. Platz. Dabei werden verschiedene Übungen, Sprünge und Formationen mit oder ohne Musik gezeigt und bewertet.

Rock’n’Roll

Im Training des Rock-’n’-Roll-Clubs Buchsi.

Wenn die Tanzpaare jeweils am Montagabend trainieren, fliegen die Tänzerinnen auch durch die Lüfte. Beim Rock-’n’-Roll-Club Bern-Buchsi tanzt ein Spitzenpaar, das auf internationalem Niveau vorn dabei ist, wie Clubpräsident Nicolas Kamer sagt.

Etwa dreissig Kinder trainieren in dem im Jahr 1992 gegründeten Club. Im Training der Erwachsenen tanzen sechs Paare. Die Junioren und Erwachsenen treten regelmässig an Showauftritten, für Hochzeiten, Weihnachtsessen auf. «Fast alles ist für unsere Tanzpaare machbar», sagt Nicolas Kamer. Schaut man die Videos, die das Spitzenpaar Kuran-Pellegatta zeigen, glaubt man ihm das. Die beiden tanzen im Club.

Quidditch

Die Berner Boggarts, Berns einzige Quidditch-Mannschaft, beim Training im Liebefeldpark in Köniz.

Ein taktisch anspruchsvoller Sport, der statt mit Besen wie bei Harry Potter mit einem Plastikstock zwischen den Beinen gespielt wird. Es gibt Chaser, Beater, Keeper und Seeker, die mit insgesamt fünf Bällen gleichzeitig spielen. Stark vereinfacht gesagt ist Quidditch eine Mischung aus Rugby, Handball und Völkerball. Um Punkte zu sammeln, müssen die Spielerinnen und Spieler Bälle durch Ringe werfen.

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Es ist der einzige Vollkontakt-Teamsport, bei dem keine Geschlechtertrennung herrscht. Auf dem Spielfeld spielen Menschen jeden Geschlechts in der gleichen Mannschaft, der Sport ist stark in der Queer-Community verankert. Die Berner Boggarts sind eines von sechs Quidditch-Teams schweizweit.

Dart

Im Training des Vereins Steel Darts Emmental.

Das Steel Darts Team Emmental ist der grösste Dartverein der Schweiz. 52 aktive Mitglieder, 300 Quadratmeter und 18 Dartscheiben – so viel Trainingsraum wie in Langnau gibt es in keinem anderen Dartverein der Schweiz.

Die Mitgliederzahl nehme stetig zu, sagt Vereinspräsident Jürg Sterchi. Die Sportart erlebe einen weltweiten Boom, auch, weil sie öfter im Fernsehen übertragen werde.