Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Lufthansa-Streik in DeutschlandÜber 200’000 Passagiere von Flug­aus­fällen betroffen

Ab Donnerstag steht alles still: Das Bodenpersonal der Lufthansa hat zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. (20. Februar 2024)

Erneut streikt das Lufthansa-Bodenpersonal – von Donnerstag bis Samstagmorgen wird es daher zu massiven Einschränkungen im Flugverkehr der führenden deutschen Airline kommen. Bei vergangenen Streiks ihrer rund 25’000 Beschäftigten am Boden musste die Lufthansa einen Grossteil ihrer Flüge streichen. Beim aktuellen 59-Stunden-Streik werden nach Angaben der Fluggesellschaft über 200’000 Passagiere betroffen sein. 

Neben dem Bodenpersonal streikt am Donnerstag auch das Sicherheitspersonal der Flughäfen Frankfurt und Hamburg. Damit können Passagiere diese Flughäfen voraussichtlich nicht von aussen betreten.

Flugchaos droht

Der Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals beginnt in den Technikbereichen schon am Mittwochabend und soll bis Samstagmorgen um 7.10 Uhr fortgesetzt werden. Passagierflüge sind vor allem am Donnerstag und Freitag gefährdet.

Schon vor der Verschärfung hatte die Lufthansa mit massiven Flugausfällen vor allem an ihren Drehkreuzen Frankfurt und München gerechnet. Am Donnerstag und am Freitag sollten jeweils rund 1000 Flüge ausfallen und jeweils rund 100’000 Passagiere betroffen sein, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Frankfurt sagte. Die Airline bemühe sich, 10 bis 20 Prozent des ursprünglichen Flugplans darzustellen. In den Flugplänen seien die Streichungen bereits berücksichtigt

Neben Frankfurt soll besonders das Drehkreuz München von den Ausfällen betroffen sein: Passagiere schlafen am Flughafen München auf Bänken am Terminal 2. (7. Ferbruar 2024)

Der Flughafenverband ADV kritisierte die zusätzlichen Warnstreiks der Luftsicherheitskräfte. Die Tarifpartner gehörten an den Verhandlungstisch, erklärte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. «Arbeitskampfmassnahmen bedeuten ein Horrorszenario für die Fluggäste und haben weitreichende Folgen für die individuelle Mobilität und die Wirtschaftsabläufe. Verdi zielt scheinbar auf die maximale gesellschaftliche und wirtschaftliche Betroffenheit in Deutschland oder nimmt diese zumindest in Kauf.»

Die Gewerkschaft Verdi hat das gesamte Bodenpersonal der Lufthansa zum Warnstreik aufgerufen. Es ist bereits die fünfte Warnstreikwelle in dem Tarifkonflikt und die dritte mit direkten Auswirkungen auf die Passagiere.

Sicherheits­personal streikt in Frankfurt und Hamburg

Die Luftsicherheitskräfte sollen nur am Donnerstag streiken. Diese Gruppe wird auch von Verdi vertreten und verfügt über eine hohe Streikmacht. Bei ihrer ersten Warnstreikwelle am 1. Februar an elf grösseren Flughäfen sind nach Schätzung des Branchenverbands ADV rund 1100 Flüge ausgefallen, weil Passagiere nicht mehr in die Sicherheitsbereiche gelangen konnten.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25’000 Mitarbeitern privater Sicherheitsdienstleister. In Bayern sind diese Kräfte im Öffentlichen Dienst angestellt, für den ein anderer Tarifvertrag gilt und dort folglich auch nicht gestreikt wird.

In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.

Die Arbeitgeber vom Verband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Neben dem Inflationsausgleich bedeute dies auch einen Reallohnzuwachs, hatte BDLS-Verhandlungsführer Frank Haindl erklärt. Eine sechste Verhandlung ist für den 20. März verabredet.

AFP/aru