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Sensation in der Formel 1Rekordweltmeister Hamilton verlässt Mercedes – und wechselt zu Ferrari

Er wagt mit 40 ein neues Abenteuer: Lewis Hamilton verlässt Mercedes Ende dieser Saison und schliesst sich Ferrari an.

In rund einem Monat beginnt Lewis Hamiltons letzte Saison in einem Silberpfeil. 2025 wird er Rot tragen – wie einst der ebenfalls siebenmalige Champion Michael Schumacher oder der viermalige Titelträger Sebastian Vettel. Der 39-jährige Superstar kann der roten Versuchung nicht widerstehen und tritt nach über einem Jahrzehnt im Mercedes ab nächstem Jahr für Ferrari in der Formel 1 an. Dies bestätigten beide Teams am Donnerstagabend. In Maranello hat der siebenmalige Weltmeister einen Vertrag über mehrere Jahre unterschrieben.

«Ich hatte elf fantastische Jahre mit diesem Team und ich bin sehr stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben», wird Hamilton in einer Mitteilung von Mercedes zitiert. Der 103-malige Grand-Prix-Sieger spricht von einer der härtesten Entscheidungen, die er jemals habe treffen müssen. «Aber die Zeit ist für mich reif, diesen Schritt zu gehen und ich freue mich darauf, eine neue Herausforderung anzunehmen.»

Dabei hatte Mercedes erst im August vergangenen Jahres die Verträge mit Hamilton und dessen Landsmann George Russell bis Ende 2025 verlängert. Spekulationen um einen Wechsel hatte es zwar immer wieder gegeben. Hamilton hatte diese meist recht galant abgetan, aber auch von seinem guten Verhältnis zu Ferrari-Chef John Elkann und ebenso zu Teamchef Frédéric Vasseur, der einst bei Sauber dieselbe Funktion innehatte, berichtet.

Die Krise der Silberpfeile als Wechselbeschleuniger?

Dass er Mercedes wirklich verlassen könnte, schien dennoch fast unvorstellbar. Unter Teamchef Wolff wurde Hamilton über Jahre zum Dauer-Triumphator. Gekommen zur Saison 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher nach dessen endgültigem Rücktritt, wurde Hamilton 2014, 2015, 2017, 2018, 2019 und 2020 Weltmeister. 2016 hatte er sich seinem damaligen Teamkollegen Nico Rosberg geschlagen geben müssen. Seit 2021 ging der Titel an Max Verstappen.

Die Krise der Silberpfeile in den vergangenen beiden Jahren und das zermürbende Warten eines Erfolgsverwöhnten auf den nächsten (es wäre der 104.) Sieg seit Dezember 2021 könnten Hamiltons Entscheidung beeinflusst haben. Allerdings wartet Ferrari seit dem Triumph von Kimi Räikkönen 2007 – Hamiltons erstem Formel-1-Jahr – auf den nächsten Fahrertitel. 2008 gewannen die Italiener noch den Konstrukteurstitel.

Schumacher, Vettel und Alonso taten es auch

Eine Ära, wie sie Michael Schumacher bei der Scuderia mit seinen fünf Titeln in Serie geprägt hatte, war Vettel nicht ansatzweise gelungen. Seine Zeit bei Ferrari von 2015 bis 2020 war letztlich eine des Scheiterns. Auch der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso liess sich einst nach Maranello locken. Auch er wurde mit dem berühmtesten aller Formel-1-Wagen nicht Weltmeister.

Sie sind ab 2025 Teamkollegen: Charles Leclerc und Lewis Hamilton werden das Fahrer-Duo bei Ferrari bilden.

Und auch Hamiltons designierter und äusserst talentierter Teamkollege Charles Leclerc versuchte bisher vergeblich, den Titel wieder nach Italien zu holen. Der Vertrag mit dem 26-jährigen Monegassen wurde aber jüngst vorzeitig verlängert. Seinen Sitz nach dieser Saison für Hamilton räumen muss daher der Spanier Carlos Sainz. Wer wiederum dem Briten bei Mercedes nachfolgen wird, ist noch nicht bekannt.

Der besondere Reiz

«Unsere Geschichte ist noch nicht zu Ende, wir sind fest entschlossen, gemeinsam mehr zu erreichen, und wir werden nicht aufhören, bis wir es geschafft haben», hatte Hamilton bei seiner letzten Vertragsverlängerung mit Mercedes noch erklärt.

Der Reiz von Ferrari und Gerüchte über einen Wechsel zum klangvollsten Rennstall der Formel 1 begleiteten ihn aber seit Jahren. Er habe sich schon mal vorgestellt, wie es sei, «in Rot zu fahren», hatte Hamilton im vergangenen Jahr eingeräumt. «Aber dann gehe ich zu meinem Team, zu Mercedes, und das ist mein Zuhause.» Es bleibt nur bis Ende Jahr sein Zuhause. Ab 2025 beginnt sein neues WM-Projekt in Rot.

DPA