Langnau verliert DerbyDieser Bieler Sieg hat einen Nachgeschmack
Die SCL Tigers unterliegen dem EHC Biel 2:4, weil sie viel zu spät erwachen. Doch der Bieler Routinier Damien Brunner wird zur tragischen Figur.
Es ist ein bisschen so, als würden die SCL Tigers zu spät zur Party erscheinen. Viel versprochen hatte die Affiche in Biel am Sonntagabend zur Prime-Time: Ein Derby, das darüber hinaus auch ein Kampf zweier Konkurrenten um einen Platz im Play-In ist. Doch die in der letzten Woche so soliden Langnauer kämpfen sich erst spät in diese Partie zurück – zu spät.
Innerhalb von drei Minuten verkürzt Oskars Lapinskis zu Beginn des Schlussdrittels auf 2:3. Der EHC Biel wackelt nun gehörig, doch er bringt den Vorsprung irgendwie über die Zeit, respektive sorgt Alexander Iakowenko mit dem 4:2 in der Schlussminute für die Entscheidung.
Langnau kalt erwischt
Dreimal in Folge haben die SCL Tigers gewonnen, zuletzt am Freitag gegen Meister Servette in überzeugender Manier reüssiert. Aber daran können sie in Biel nicht anknüpfen. Knapp vier Minuten sind erst gespielt, da steht es bereits 2:0. Erst lancierte Luca Cunti in Überzahl Damien Brunner, dann profitierte Jérémie Bärtschi von einem Abpraller von Tigers-Goalie Luca Boltshauser – wobei der Bieler im Slot Narrenfreiheit genoss.
In Biel fallen die Emmentaler in alte Muster zurück, schon mehrmals hatten sie sich in dieser Saison mit einer schwachen Startphase um Punkte gebracht. Als Julian Schmutz in der 35. Minute knapp am Tor vorbei schiesst, ist das so etwas wie ein Signal für die Aufholjagd der Gäste. Doch da führt Biel bereits 3:0, weil Gaëtan Haas kurz zuvor mit einem Kabinettstückchen getroffen hatte. Entsprechend sagt Langnaus Trainer Thierry Paterlini hernach: «Wir haben dieses Spiel in den ersten 40 Minuten verloren.»
Drei verletzte Bieler
Der knappe Derbysieg hat für den EHC Biel eine bittersüsse Komponente. Einerseits sind da die drei Punkte, welche ihn auf Rang 8 vorrücken lassen. Andererseits wird einer der Hauptdarsteller zur tragischen Figur: Vor der Partie wurde bekannt, dass Damien Brunner seinen Vertrag wie erwartet um eine weitere Saison verlängert, nach dem frühen 1:0 kann sich der 37-Jährige feiern lassen. Doch noch im Startdrittel muss Brunner verletzt aufgeben, nachdem er mit dem Knie unglücklich mit Joel Salzgeber zusammenprallte.
Für ihn rückt Verteidiger Noah Delémont in die vierte Sturmformation. Doch im zweiten Drittel erwischt es auch ihn, wiederum nach einem Rencontre mit Salzgeber – den Langnauer trifft dabei keine Schuld – prallt der Bieler unglücklich in die Bande und verdreht sich dabei das Knie. Und später muss auch Jérémi Bärtschi verletzt vom Eis. Es ist ein teurer Preis für drei Punkte.
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