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So tickt Melbourne-Sieger Jannik Sinner Er hat die schrägsten Fans und wäre gerne einen Tag Roger Federer

Er macht auch neben dem Court eine gute Figur: Jannik Sinner in der Innenstadt Turins beim ATP-Final 2023.

Er hätte auch Skifahrer werden können

Roger Federer verzichtete nach einem spektakulären Sturz im Januar 2000, als er in Crans-Montana mit Marc Rosset über die Piste flitzte, über 20 Jahre lang aufs Skifahren, um seine Tenniskarriere nicht zu gefährden. Sinner lässt es sich nicht nehmen. Vor einigen Wochen postete er auf Instagram ein Video, wie er elegant durch den Schnee kurvt. Er war auch schon mit Lindsey Vonn unterwegs. Kein Wunder, wuchs er doch in Sexten am Fusse der Dolomiten mitten im beliebten «Skigebiet 3 Zinnen» auf und war er als Junger italienischer Meister im Riesenslalom.

Als Junior war Jannik Sinner italienischer Meister im Riesenslalom.

Ernsthaft Tennis zu spielen, begann er erst mit neun. Doch seine Liebe für den Ballsport wuchs rasant – bis er sich mit zwölf entschied, aufs Tennis zu setzen. Sehr zur Freude seines Jugendcoachs Heribert Mayr. Habe Sinner im Skifahren anfangs alles gewonnen, sei er wegen fehlender Kilos allmählich zurückgefallen. «Er hat mit 12 nur 30 Kilo gewogen, die anderen schon 50. Auf den flachen Pisten hatte er mit diesem Körpergewicht keine Chance. Aus diesem Grund, glaube ich, hat er sich für den Tennissport entschieden», sagte Mayr gegenüber der  «Neuen Südtiroler Tageszeitung».

Was dem Tenniscoach sofort auffiel bei Sinner: «Er war bei der Sache, er war wissenshungrig, hat die Sachen, die man ihm erklärt hat, aufgesogen wie ein Schwamm. Das ist bei Kindern in dem Alter eine Seltenheit, gewöhnlich sind sie viel verspielter.»

Sein Vater bekocht ihn

Die Talschlusshütte im Fischleinbachtal in Südtirol: Hier kocht Sinners Vater Hanspeter seit 20 Jahren.

«Er ist gerade nicht da», sagt die Réceptionistin der Talschlusshütte im Fischleinbachtal in Südtirol am Telefon. Wunderbar idyllisch gelegen am Fusse von Bergketten, ist die Hütte auch bekannt für ihre exzellente Gastronomie. Seit 20 Jahren arbeitet Jannik Sinners Vater Hanspeter hier als Koch, inzwischen aber nicht mehr regelmässig. Gerade ist er also nicht da. Und Mutter Siglinde war hier lange im Service tätig.

Inzwischen betreiben seine Eltern eine Pension im 2000-Seelen-Dorf Sexten im Geburtshaus von Jannik. Dieser hat einen drei Jahre älteren Bruder, Mark, der als Ausbildner bei der Feuerwehr arbeitet. Von seinen Eltern habe er gelernt, was harte Arbeit sei, sagte Sinner einmal.

2023 nahm er seinen Vater zeitweise als Koch auf die Tour mit. «Er hat 40 Jahre lang gekocht. Das Kochen ist sein Leben», sagte Sinner gegenüber dem «Corriere della Sera». Und da er schon früh das Elternhaus verlassen habe, könne er Verpasstes nachholen, wenn er nun seinen Vater mitnehme. In Australien waren seine Eltern nicht dabei.

Die Freundin lernte er auf Instagram kennen

Sinner ist bemüht, dass sein Privatleben privat bleibt. So ist auf seinem Instagram-Account, wo er inzwischen 1,7 Millionen Follower hat, kein einziges Foto mit seiner Freundin zu finden. Dabei lernte er die ein Jahr ältere Maria Braccini dank dieser Plattform erst kennen. Ihr Kontakt kam zustande, weil Sinner Fotos der italienischen Influencerin likte. 

Gemäss der «Gazzetta dello Sport» sollen sie im September 2020 ein Paar geworden sein, sich nach einem Jahr dann aber wieder getrennt haben, weil sie gemeinsame Fotos veröffentlichte. Doch im vergangenen November besuchte Sinner zusammen mit Braccini das Champions-League-Spiel seines Lieblingsclubs AC Milan gegen Borussia Dortmund im San Siro. Seitdem geht die italienische Regenbogenpresse davon aus, dass sie wieder zusammen sind.

Er führte Italien zum historischen Sieg

Erster Davis-Cup-Triumph seit 1976: Jannik Sinner brillierte am Finalturnier in Málaga.

Mit seinem Finalsieg über Daniil Medwedew wurde er der dritte männliche italienische Grand-Slam-Sieger nach Nicola Pietrangeli (1959, 60) und Adriano Panatta (1976), die beide am French Open triumphierten. Schon im vergangenen November führte er Italien zu einem sporthistorischen Sieg: zum Davis-Cup-Titel in Málaga. Dies hatte Italien zuvor erst einmal geschafft, 1976 in Santiago de Chile.

Was damals Panatta war, war diesmal Sinner: Er gewann im Viertelfinal gegen die Niederlande, im Halbfinal gegen Serbien und im Final gegen Australien alle fünf Matchs. Sein Meisterstück: wie er im Halbfinal Novak Djokovic nach drei abgewehrten Matchbällen schlug. Ein Sieg, der ihm auch Selbstvertrauen gab für ihr Halbfinalduell am Australian Open, das Sinner in vier Sätzen gewann.

Federer ist sein Idol

Als sich der Italiener 2019 mit 18 Jahren auf der ATP-Tour zu etablieren begann, neigte sich Roger Federers Karriere allmählich dem Ende entgegen. Die beiden spielten nie gegeneinander. «Ich habe viel Glück gehabt in meinem Leben. Aber ich vermisse Federer», sagte Sinner im November 2023 gegenüber dem «Corriere della Sera». «Leider sind offizielle Matchs gegen ihn nicht mehr möglich, aber vielleicht treffen wir uns ja einmal in einem Schaukampf.»

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Wegen seines Variantenreichtums ist Federer sein Vorbild. «Wenn ich für einen Tag ein anderer Tennisspieler sein könnte, wäre ich aufgrund seines Gesamtpakets gerne Roger Federer. Er kann alles und hat Lösungen für alles, was ihm auf dem Platz begegnet», schrieb Sinner 2022 in einer Kolumne für Eurosport. «Ich glaube, dass mir allein das Streben nach Perfektion den Fokus gibt, ein vollständigerer Spieler zu werden.» In der Tat hat Sinner, der bekannt dafür war, roboterhaft auf den Ball einzuprügeln, sein Spiel in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt.

Nike bezahlt ihm 150 Millionen Dollar

Sinner hat im Engländer Lawrence Frankopan (Starwing Sports) den gleichen Agenten wie Stan Wawrinka. Und der hat in den vergangenen Jahren einiges am Italiener verdient. Der 22-Jährige ist bereits eine Werbeikone. Sein jüngster Spot fürs italienische Telekommunikationsunternehmen Fastweb sorgte im Netz für Lacher: Er zeigt Sinner als Vater, Astronaut oder Rockstar. Die Aussage: Du kannst alles sein, was du dir vornimmst.

2022 unterschrieb er bei Nike einen Zehnjahresvertrag über 150 Millionen Dollar, er wirbt auch für Rolex, Alfa Romeo, Lavazza und Technogym und ist das Gesicht für italienischen Parmesan-Käse.

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Er wird von Karotten gefeiert

Anfangs war Sinner etwas erstaunt, als er von einer sechsköpfigen Fangruppe in Karottenkostümen unterstützt wurde. Inzwischen hat er Gefallen daran gefunden. Die Carota Boys kamen auf diese Idee, weil er 2019 bei einem Seitenwechsel am Turnier in Wien eine Karotte ass. Und natürlich passt es auch zu seinen rötlichen Haaren. Die Jungs aus Revello, südlich von Turin, sind selbst Promis geworden, haben auf Instagram über 95’000 Follower. Allein in den letzten 24 Stunden kamen über 7000 dazu.

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Diesmal reisten sie ihm sogar nach Melbourne nach, gesponsert vom australischen Tourismusbüro Visit Victoria und dem Reiseveranstalter AO Travel. Nach der ersten Woche kehrten sie nach Italien zurück. Den Final verfolgten sie in Turin, wo Lavazza in seinem Hauptsitz ein Public Viewing veranstaltete – mit den Carota Boys als Stargästen.