Kampf um Playoff-PlätzeErleichterung beim BSV Bern – das grosse Bangen in Thun
Die Handballer von Wacker Thun verpassen zu Hause gegen den HSC Suhr Aarau eine Chance. Wohl entscheidende zwei Punkte holt Martin Rubins Team.
Ausgerechnet ein Sorgenkind sorgt dafür, dass die Sorgen deutlich kleiner geworden sind. Michael Kusio führt den BSV Bern zu einem 32:27-Heimsieg über Genf, indem er elf Tore erzielt. Der begabte Linkshänder zeigt dabei seine stärkste Vorstellung, seit er im Sommer aus Schaffhausen zurückgekehrt ist. Gross waren die Hoffnungen, welche man in der Mobiliar-Arena mit dem eigentlichen Eigengewächs verband, welches bei den Kadetten durchaus überzeugt hatte.
Es ist aber keine einfache Saison für Kusio, der immer wieder verletzt ausfiel und sein grosses Potenzial selten vollumfänglich abzurufen vermochte. An der EM im Januar war er dabei, aber bloss als Ergänzungsspieler, der nie ein Faktor wurde.
Kusio als Matchwinner – neben Keeper Ferrante
Im für seinen Club so wichtigen Spiel gegen das Schlusslicht aus der Westschweiz demonstriert er, wie gut er sein kann. Einen einzigen Fehlwurf verzeichnet er am Samstagabend; vor 1253 Zuschauern ist er neben dem überragenden Torhüter Dario Ferrante der Matchwinner im Team Martin Rubins.
Mit Sicherheit an den Playoffs teilnehmen wird der BSV nicht – er hat durch den Sieg seine Position aber erheblich verbessert und liegt zwei Qualifikationsrunden vor Schluss zwei Punkte vor Wacker Thun und deren drei vor dem HSC Kreuzlingen.
Die Oberländer ihrerseits unterliegen zu Hause dem HSC Suhr Aarau 23:27. Dabei versäumen sie es, sich wohl entscheidend von Kreuzlingen abzusetzen, das bei GC chancenlos bleibt (21:32).
Keinen einzigen Treffer erzielen die Gastgeber vor 1045 Zuschauern in der Schlussphase; die Aargauer sorgen da für die Differenz, indem sie viermal erfolgreich sind. Nicht zum ersten Mal fehlt in der Mannschaft von Remo Badertscher ein Aufbauer, auf den sich diese verlassen kann – kein Spieler ist gegenwärtig in der Lage, jene Rolle einzunehmen, die Lukas von Deschwanden lange bekleidete.
Für einmal sind auch die Torhüter nicht im nötigen Umfang eine Unterstützung: 8 Paraden gelingen Marc Winkler und Flavio Wick addiert – das sind 6 weniger, als Suhrs Keeper zeigen.
Vor den entscheidenden Wochen
Gegen die Aargauer liegen die Thuner regelmässig in Rückstand, in der 36. Minute etwa 12:16. Sie werden aber nie entscheidend distanziert, können lange auf den so ersehnten Punktezuwachs hoffen. Am Ende scheitern sie wohl auch ein wenig am Druck, an jenem Abend eigentlich liefern zu müssen.
Ein zumindest auf dem Papier grosses Spiel bestreitet Wacker am nächsten Samstag; da gastieren die Oberländer beim einstigen Erzrivalen in Schaffhausen anlässlich des Cuphalbfinals. Im Grunde deutlich wichtiger dürfte aus ihrer Perspektive sein, dass sie nach der anschliessenden Länderspielpause den 8. Rang gegenüber Kreuzlingen verteidigen können. Sie spielen erst zu Hause gegen GC und danach auswärts beim BSV, während die Thurgauer auf St. Gallen und Suhr treffen.
Playoffs ohne Wacker? Für viele in der Handballschweiz ist das schwer vorstellbar. Noch immer.
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