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Er ist für viele nicht wählbarNils Fiechter darf nicht in die Justizkommission

Am Rednerpult bezeichnete Nils Fiechter die Nichtwahl als «Missachtung des Wählerwillens und der Demokratie».

Der bernische Grosse Rat hat Nils Fiechter (SVP) die Wahl in die bernische Justizkommission verweigert. Fiechter erhielt bei der Ersatzwahl vom Mittwoch nur 66 Stimmen.

Auf 67 Stimmen brachte es der Bernjurassier Maxime Ochsenbein (SVP), der aber gar nicht zur Wahl stand. SVP-Fraktionschefin Barbara Josi bezeichnete die offensichtlichen Absprachen als «unanständig, hinterlistig und intrigant». Ochsenbein war im Saal, konnte aber nicht selber ans Rednerpult, weil es sich um eine reduzierte Debatte handelte. Deshalb sagte Josi an seiner Stelle, er nehme die Wahl nicht an.*

Die Fraktionen von EVP, Grünen und SP hatten deutlich gemacht, dass Fiechter für sie nicht wählbar sei. Die SVP schlage für die Justizkommission jemanden vor, der rechtskräftig verurteilt worden sei, stellte Stefan Jordi namens der SP fest.

Fiechter und Adrian Spahr waren als Co-Präsidenten der Jungen SVP Kanton Bern wegen Rassendiskriminierung verurteilt worden. Sie sind verantwortlich für eine umstrittene Zeichnung, welche die Jungpartei vor den kantonalen Wahlen 2018 publizierte und die sich gegen einen Transitplatz für Fahrende richtete.

Die Nicht-Wahl sei eine «Missachtung des Wählerwillens und der Demokratie», sagte der 27-jährige Fiechter im Rat. Er sei ein vom Volk gewählter Vertreter, und seine Fraktion habe ihn einstimmig nominiert für einen Sitz, auf den sie Anspruch habe.

Niemand habe vorgängig das Gespräch mit ihm gesucht. Er sei aber weiter offen für den Dialog und motiviert für die Mitarbeit in der Justizkommission. Der Grosse Rat beschloss, die Ersatzwahl nächste Woche neu anzusetzen.

*Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Artikels hiess es, dass Maxime Ochsenbein bei der Debatte am Mittwochmorgen nicht anwesend war. Dies ist falsch. Ochsenbein nahm an der Debatte teil.

SDA/chh