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Gastrokritik Diagonal Café & Bar, BernEin weiteres Momo-Restaurant direkt neben dem Bundeshaus

Vier vegetarische, ein Poulet- und ein Rindfleisch-Momo. Gemüse, Sojasauce, Knoblauch, Ingwer und Koriander, von feinem Teig zusammengehalten, harmonieren.

Das Lokal wirkt von aussen unscheinbar, es liegt etwas versteckt in der Amtshausgasse und befindet sich nur wenige Meter hinter dem Bundeshaus. In diesem Lokal treffen sich Politikerinnen und Politiker, Lobbyisten und Bundesangestellte zum Gespräch oder zum Feierabendbier.

Wir hoffen, bekannte Politgesichter zu entdecken, doch an diesem Montagabend ausserhalb der Session läuft nicht viel. Die Bedienung weist die beiden Testesserinnen an einen Tisch.

Die nepalesischen Teigtaschen, im Wasserdampf gekocht, werden mit Tomaten-Koriander-Sauce serviert.

Seit rund einem Jahr hat das Restaurant Diagonal neue Besitzer. Die Karte ist mit ungefähr zehn Menüs und Vorspeisen eher klein gehalten. Die Küche ist nepalesisch geprägt, mit Reisgerichten und Momos im Angebot. Doch was auffällt: Es gibt einige wenige europäische Gerichte, darunter ein Rindstatar. Das fällt etwas aus dem Konzept.

Wir entscheiden uns für Momos als Vorspeise. Das sind die gefüllten Teigtaschen, die an Essensständen der Berner Altstadtfeste, zum Beispiel am Buskers-Strassenmusikfestival, jeweils für die längsten Schlangen sorgen. Einige Momo-Imbissbuden und -Restaurants schossen in Bern in den letzten Jahren aus dem Boden, unterdessen bieten rund zehn Restaurants und Foodtrucks in verschiedenen Quartieren Berns die nepalesischen Teigtaschen an.

Wir haben beide schon in verschiedenen Restaurants, an Weihnachtsmärkten und in Imbissbuden Momos gegessen, doch diejenigen im Diagonal schmecken besonders gut. Sie überzeugen mit einem dünnen Teig, der fast auf der Zunge zergeht beim Essen. Zudem ist das Gemüse sehr fein geschnitten, sodass es sich bestens miteinander und mit den Gewürzen vermischt. Die Geschmäcker sind gut abgewogen, kein Gemüse übertrumpft das andere im Geschmack. 

Das rote Curry wird mit frischem Ananasschnitz serviert.

Die schön drapierten Momos werden auf einem Teller mit Tomaten-Chutney und einem kleinen Salatbouquet serviert. Die Momos mit Fleisch und Gemüse können auf Anfrage beliebig zusammengestellt und auch als kleine Portion zum Apéro (6 Stück) oder als ganze Portion (10 Stück) bestellt werden.

Der zweite Gang schmeckt gut, aber etwas weniger überragend. Das Beef Timuri ist zart, mit viel frischem Ingwer und Koriander gekocht, das Gemüse schön knackig. Der Szechuan-Pfeffer bringt einen erfrischenden Geschmack ins Gericht. Das rote Curry mit Tofu und Gemüse schmeckt der Begleiterin. Im Vergleich zu den Momos bringen uns die zweiten Gänge jedoch weniger ins Schwärmen.

Was beiden auffällt: Die Bedienung ist sehr aufmerksam und herzlich. Nach jedem Gang stellt sie die Frage, ob alles schmeckt oder ob noch etwas fehlt. Sie schafft es, dass wir uns trotz Regenwetter und unnatürlich kalten Temperaturen für diese Jahreszeit warm und wohlig fühlen.

Die Begleiterin bestellt ein Glas Weisswein, Sherpa blanc, die Testesserin ein Glas Rotwein, Sherpa rouge; beide sind aus dem Wallis. Pro Flasche fliesst ein Franken an die Swiss-Sherpa-Stiftung, die sich das Ziel gesetzt hat, Sherpas und anderen Bergvölkern mehr Unabhängigkeit zu verleihen. Schöne Geste, die Weine schmecken jedoch eher unspektakulär.

Zum Dessert gibt es verschiedene Kuchen und Glace zur Auswahl, doch die grossen Portionen zwingen uns dazu, uns auf einen Tee beschränken.

Diagonal Café & Bar, Amthausgasse 18, 3011 Bern, Sonntag Ruhetag.