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Jahrhunderttalent Alexandre DaigleErst beim Thema Pamela Anderson verfinstert sich seine Miene

Der erste von zwei Titeln mit Davos: Alexandre Daigle (links) präsentiert am 9. April 2007 mit Meistertor-Schütze Robin Leblanc den Pokal.

Selten war der Hype um einen Eishockeyspieler so gross, bevor er überhaupt Profi wurde. Aber Alexandre Daigle war im Juniorenhockey Kanadas so gut, dass er mit unheimlichen Superlativen überschüttet wurde. Er sollte der nächste Grosse Québecois werden und in die Fussstapfen der Richards, Lafleurs und Lemieux treten. Ja vielleicht gar Wayne Gretzky als Grössten überhaupt ablösen. Weil Daigle diesen Erwartungen nie gerecht wurde, ist seine Geschichte für viele jene eines Schnösels, der mit Gleichgültigkeit eine glanzvolle Karriere sabotierte.

«Chosen One», Auserwählter, heisst eine Dokumentation von Amazon Prime über Daigle. Sie zeigt ein anderes, differenzierteres Bild vom Stürmer, der so gross hätte werden sollen, der aber am Ende in die Schweiz wechselte, wo er 2010 mit 35 fern jeglichen Glamours in Langnau zurücktrat.

Weil sie zur Einordnung wichtig sind, werden in «Chosen One» alle Facetten gezeigt. Wie Ottawa und San Jose 1992/93 Niederlage an Niederlage reihten, da der letzte Platz automatisch das Erstwahlrecht im NHL-Draft bedeutete. Bald danach führte die Liga die Draft-Lotterie ein – eine «Daigle-Regel». Wie Daigle in Kanadas Hauptstadt landete und dort schon vor dem ersten Spiel als Messias gefeiert wurde. Wie der der englischen Sprache noch nicht mächtige Teenager mangels Berater und Hilfe vom Club jeden Unsinn mitmachte, um das Dürsten der Medien nach einer noch spektakuläreren Daigle-Story zu stillen.

Die Nummer 1: Der 18-jährige Alexandre Daigle am 26. Juni 1993 in Québec City – soeben wurde er von den Ottawa Senators als Erster im NHL-Draft ausgewählt.

Wie er an den hohen Erwartungen zerbrach und wegen seines überdotierten Rookie-Vertrags (auch hier änderte die NHL die Regeln) zur Zielscheibe auf und neben dem Eis wurde. Ein Jungmillionär mit lockerem Mundwerk, der versagt? Das gehört bestraft, mit hartem Spiel und vernichtenden Schlagzeilen. Wie Daigle mit 25 ein erstes Mal zurücktrat, weil er die Lust am Eishockey verloren hatte. Wie er in der Auszeit als Lebemann eine Affäre mit Pamela Anderson gehabt haben soll. Wie er drei Jahre später wie aus dem Nichts in Minnesota seine beste Saison in der NHL hinlegte.

Als Daigle 2006 nach Davos kam, erwarteten viele den Glamour-Boy. Es kam ein Mensch, den im Team alle mochten, der keine Probleme bereitete und Teil von zwei HCD-Meisterteams wurde, bevor er nach Langnau ging. Einmal sagte er, fern der NHL habe er jene Liebe zum Sport wiedergefunden, die er nur als Junior gekannt habe. Nur das Thema Pamela Anderson blieb tabu, darauf mochte er nicht in der Garderobe und schon gar nicht in Interviews eingehen. Es ist auch in «Chosen One» jener Moment, in dem sich sein Gesicht kurz verfinstert. Trotzig sagt er: «Es gab keine Social Media, keinen Beweis. Also muss ich nicht darüber sprechen.»

Die letzte Station: Mit dem Langnauer Tiger auf der Brust feiert Alexandre Daigle (links) mit Sven Helfenstein einen Treffer im Playout-Final auswärts in Biel am 3. April 2010. Es ist das finale Spiel in Daigles Karriere.

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