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Der Leader punktet beim FC VaduzWieder jubelt der FC Thun in der Schlussphase

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Vaduz und Thun (im Bild Justin Roth) begegnen sich auf Augenhöhe.

In der 88. Minute kriegt der neutrale Zuschauer eine Antwort, mit der er längst nicht mehr rechnete. Wie dieser FC Thun hier und heute ein Tor schiessen wolle, fragte man sich, nachdem die Berner Oberländer gegen den FC Vaduz zwar immer wieder angerannt waren, in Strafraumnähe aber jegliche Präzision hatten vermissen lassen. Es war vermeintlich eine jener Partien, nach denen jeweils salopp behauptet wird, das eine Team hätte noch eine Ewigkeit weiterspielen können – ein Treffer wäre nicht gefallen.

Insofern überrascht es nicht, dass die Gäste im Anschluss an einen Eckball reüssieren. Miguel Castroman tritt ihn, Leonardo Bertone verlängert, Koro Koné ist erfolgreich – bereits zum 5. Mal im ersten Meisterschaftsviertel.

Sacko und das Fast-Déjà-vu

Der Ausgleich zum 1:1 läutet eine mitreissende Schlussphase ein, die für die davor lange Zeit öde Veranstaltung entschädigt. Aus einem netten Sonntagsspaziergang im Ländle ist auf einmal ein spektakulärer Sprint geworden, die Mannschaft Mauro Lustrinellis könnte erneut in Rückstand geraten – vor allen Dingen aber hat sie Chancen, nun gar in Führung zu gehen.

Als Ihsan Sacko in der Nachspielzeit gleich zweimal in aussichtsreicher Position lanciert wird, erinnert einen das an den vergangenen Montag. Da war der Stürmer gleichfalls eingewechselt worden und später mitverantwortlich dafür, dass sein Team in Sitten nach 0:2-Rückstand 3:2 gewann. Die Liechtensteiner unterlagen damals gleichzeitig 2:3 dem FC Aarau, nachdem sie 2:0 geführt hatten.

Die Dinge wiederholen sich nicht: Sacko macht aus beiden Gelegenheiten zu wenig; bei der Punkteteilung bleibts. Damit sollten die Thuner leben können, auch wenn sie unmittelbar nach dem Schlusspfiff teilweise die Hände verwerfen, im Wissen, am Ende nahe am Sieg gewesen zu sein. Der Auftritt in Vaduz hätte für sie bitter enden können.

Das 0:1 – und der nächste Schock

Überlegen waren sie in der ersten Hälfte, die Gastgeber verzeichneten da 0 Abschlüsse, 0 Corner und lediglich 42 Prozent Ballbesitz. Echte Torchancen vermochte sich der Leader indes nicht zu erarbeiten. Zu Beginn der zweiten 45 Minuten kassierte er nach einem Freistoss das 0:1, nach einer weiteren Viertelstunde fiel Linksverteidiger Kevin Djacko aus. In extremis hatte er das 0:2 abgewendet, dabei verletzte er sich.

Kevin Djacko wird lange gepflegt.

In einer Partie, in der vieles gegen sie gelaufen ist, punktet Lustrinellis Mannschaft doch noch, und es ist nicht abwegig, zu behaupten, dass das in der letzten Saison kaum geschehen wäre. Nun, nach dem ersten Meisterschaftsviertel, weist der Challenge-League-Spitzenreiter 20 und damit 2 Zähler mehr auf als Sion, sein erster Verfolger.

Bertones geglückte Rückkehr

Ihren letzten Auftritt vor der Länderspielpause haben die Oberländer am Samstag zu Hause gegen Xamax, dessen Lauf gestoppt scheint. Es würde überraschen, sollte Djacko mittun können. Wieder dabei ist stattdessen der genesene Bertone, der gegen Vaduz für die Schlussviertelstunde eingewechselt wird, zu seinem ersten Einsatz seit Ende August gelangt und gleich das 1:1 vorbereitet.

Mit dem routinierten, abschlussstarken Aufbauer dürften die Thuner noch besser werden. Das sind gute Aussichten für ein Team, das an der Spitze steht.