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Der FC Thun scheitert an LuzernJasharis unglaubliches Solo beendet die Oberländer Träume

Torschütze Ardon Jashari, Trainer Mario Frick und die weiteren Luzerner feiern nach dem 3:1.

Es ist ein beeindruckender Sololauf, zu dem Ardon Jashari da ansetzt. 110 Minuten und wohl nahezu 15 Kilometer hat der Nationalspieler in den Beinen, als er in der eigenen Platzhälfte losläuft, wohl zunächst, um den Ball aus der Gefahrenzone zu bringen. Jashari aber, dieser so hoch gehandelte 21-Jährige, sprintet einfach weiter, er ist nicht aufzuhalten und taucht irgendwann im Thuner Strafraum auf. Aus spitzem Winkel schliesst der Mittelfeldakteur mit seinem starken linken Fuss ab – und trifft zum 3:1.

Zu Ende ist nicht bloss sein famoser Spurt über das ganze Feld, sondern indirekt auch das Spiel. Einen riesigen Aufwand haben die Berner Oberländer betrieben, sie waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Nun aber fehlt ihnen die Kraft. Und nach fünf Auswechslungen wohl auch ein wenig die Klasse.

Sie verlieren und scheitern im Cup in der 2. Runde. Wieder aber haben sie dem FC Luzern alles abverlangt; dieser muss erneut leiden – anders als Anfang Jahr aber bloss bis zum Schlusspfiff. Respektive: bis zur 111. Minute – und ebendiesem Alleingang Jasharis.

Am 31. Januar besiegte Mauro Lustrinellis Mannschaft die Innerschweizer, nach Penaltyschiessen setzte sie sich damals durch. Nun ist es wieder ein Elfmeter, der das Spiel (mit-)entscheidet.

Einen Strafstoss darf Max Meyer in der 55. Minute treten, nachdem Thun-Captain Marco Bürki als sogenannt letzter Mann ein Foul begangen und Glück gehabt hat, nicht vom Platz gestellt worden zu sein.

Die begeisternde Startphase

Meyer scheitert zunächst, wie damals im Achtelfinal hält Keeper Mateo Matic. Im unmittelbaren Anschluss gelangt das frühere Schalker Grosstalent aber wieder an den Ball – per Kopf gleicht der 27-Jährige aus.

Max Meyer trifft doch noch – per Kopf statt per Elfmeter.

Es ist der Anfang vom Ende für die Gastgeber, die zwar nach dem Platzverweis gegen Dario Ulrich in Überzahl agieren und die Verlängerung erzwingen, aber nicht mehr so sehr überzeugen, wie sie das zu Beginn des Spiels taten.

Vor rund 4600 Zuschauern dominierten sie die Startphase, nach 15 Minuten hätten sie 2:0 führen können. Vorab der formstarke Roland Ndongo stellte die Zentralschweizer immer wieder vor Probleme, der Stürmer nutzte aber beide Topchancen nicht, die sich ihm in der ersten Viertelstunde geboten hatten.

Bertone und Koné fehlen

Es war zu diesem Zeitpunkt eine beeindruckende Vorstellung des Unterklassigen. Bemerkenswert war der kecke, lange überzeugende Auftritt auch deswegen, weil mit Verteidiger Jan Bamert, Aufbauer Leonardo Bertone und Koro Koné, dem besten Torschützen in der bisherigen Saison, prominentes Personal fehlte.

Die Mannschaft des ehemaligen Serie-A-Stürmers Mario Frick steigerte sich allmählich, kam ihrerseits zu tollen Möglichkeiten, ohne Matic bezwingen zu können. Die Luzerner waren an diesem Wochenende längst nicht der einzige Super-League-Vertreter, der sich erstaunlich schwertat.

GC unterlag Sion, Yverdon gar dem drittklassigen Rapperswil-Jona. Selbst YB hinterliess keinen makellosen Eindruck, hatte beim Last-Minute-Sieg in Neuenburg gegen Xamax und Ex-Trainer Uli Forte auch ein wenig Glück.

In der Stockhorn-Arena leiden die Innerschweizer, sie geraten nach 37 Minuten in Rückstand. Daniel Dos Santos flankt im Anschluss an eine Ecke gekonnt, Ndongo verwertet im Strafraum seine insgesamt dritte Gelegenheit.

Roland Ndongo jubelt, nachdem er Thun in Führung gebracht hat.

Die Hausherren gefallen weiterhin, sie knüpfen mit ihrer Darbietung an die exzellenten Leistungen aus der Challenge League an, in der sie Rang 2 belegen. Der Kräfteverschleiss aber macht sich zunehmend bemerkbar. Zwingende Chancen werden rar. Und später wird die Puste auch nicht mehr dazu ausreichen, Jashari am Solo zu hindern.

Auf die Meisterschaft müssen sich die Berner Oberländer fortan konzentrieren. Den FC Aarau empfangen sie am Freitagabend. Sie werden das mit der Gewissheit tun, in guter Form zu sein.