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Citius-Meeting 2024 abgesagtZu viel Arbeit für zu wenige Helfer – so kann es nicht weitergehen

Ob es 2025 wieder solche Bilder geben wird? Ditaji Kambundji nach ihrem Rekordlauf über 100 m Hürden am Citius-Meeting im vergangenen Sommer.

Womöglich hat sich der eine oder andere Leichtathlet den 17. August 2024 bereits im Kalender angestrichen. Denn an jenem Samstag sollte im Wankdorf das Citius-Meeting über die Bühne gehen.

Doch daraus wird nichts.

Am Montag verkündete die Führungsriege um Direktor Matyas Kobrehel, dass es 2024 kein Citius-Meeting geben wird. Auch wenn es ihr nicht einfach fiel – es ist ein Entscheid für die Zukunft. Denn der Anlass soll weiterbestehen. Aber: So, wie die Organisation jetzt aufgestellt ist, wird das kaum mehr möglich sein. Das liegt nicht zuletzt an ihrem Ursprung.

Pioniergeist als Stärke und Schwäche

2017 beschlossen sechs junge Berner, zum ersten Mal seit 1989 wieder ein Leichtathletik-Meeting von internationalem Format in der Hauptstadt durchzuführen. Ein Jahr später fand im Wankdorf die Premiere statt, und selbst während der Corona-Pandemie wurde das Citius-Meeting – mit Einschränkungen – durchgeführt.

Aber die Stärke dieser Organisation ist gleichzeitig eine Schwäche. Denn in diesem jungen Team gab es praktisch jährlich Wechsel. Dazu kam, dass das Citius-Meeting stetig wuchs, zuweilen gar einzelne Disziplinen der Diamond League austrug und mittlerweile vom Weltverband als Bronze-Meeting klassifiziert wird. Kobrehel sagt: «Wir sind so schnell gewachsen, dass wir gar nicht die Zeit hatten, die Strukturen anzupassen.»

Vieles blieb am 27-Jährigen selbst hängen. «Ich habe so viel Zeit dafür investiert in den letzten sieben Jahren, dass ich gar nicht mehr allen Bereichen in meinem Leben gerecht wurde.» Zudem habe sich gezeigt, dass ein Anlass von dieser Grösse nicht mehr so einfach mit ehrenamtlicher Arbeit zu stemmen sei.

Das alles führte Kobrehel und seine Mitstreiter dazu, 2024 eine Auszeit zu nehmen. Es half ihnen, ist das Wettkampf-Jahr für die Leichtathletinnen und Leichtathleten mit der EM im Juni und den Ende Juli beginnenden Olympischen Spielen bereits sehr reich befrachtet.

Mit oder ohne Kobrehel?

Die Sponsoren hätten verständnisvoll reagiert, sagt Kobrehel. Viele Verträge laufen bis 2025. Nach schwierigen Jahren hatte sich die finanzielle Situation 2023 beruhigt, nicht zuletzt dank fünf Unternehmen aus der Region, die das Meeting unterstützen.

Nun stellt sich die Frage: Wie geht es weiter? Für Kobrehel gibt es im Moment zwei Möglichkeiten: Die Organisation zu professionalisieren – oder die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Absage sei eine Chance, um eine solide Basis im finanziellen und personellen Bereich zu schaffen, sagt Kobrehel.

Er gehört der Crew an, welche diese Reorganisation angeht. «Ich möchte, dass das Citius-Meeting 2025 wieder zum Fliegen kommt, diesbezüglich bin ich optimistisch.» Ob er jedoch weiterhin als Direktor amten wird, lässt Kobrehel offen.