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Es brodelt in der Formel 1Und dann auch noch ein pikantes Foto: Red Bulls Teamchef wankt

Gerät weiter unter Druck: Noch-Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Im Nachgang scheint zumindest fragwürdig, was noch am Mittwoch kommuniziert wurde. Die Vorwürfe einer Mitarbeiterin von Red Bull gegenüber Teamchef Christian Horner würden abgewiesen, gab das Formel-1-Weltmeisterteam bekannt. Zu diesem Schluss kam eine externe Anwaltskanzlei, die vom Rennstall vor rund einem Monat engagiert wurde, um die Anschuldigungen zu überprüfen. Die Mitarbeiterin hatte wegen unangemessenen, grenzüberschreitenden Verhaltens geklagt. Und nun, kurz vor dem Auftakt mit dem GP in Bahrain am Samstag, soll also alles geklärt sein und der Brite in seinem Amt bleiben können.

Doch der Fall erhält jetzt eine Brisanz, die Horner von neuem ins Wanken bringen könnte. Am Donnerstag wurden zahlreichen Journalisten, hochrangigen Mitarbeitern der Formel 1 und des Weltverbandes FIA sowie verschiedenen Teamchefs anonym Dokumente geschickt. Der Inhalt: 79 Screenshots mit Chatverläufen und Bildern. Die Nachrichten sind schlüpfrig, oftmals unter der Gürtellinie – die Bilder sind es auch. Auf einem ist offenbar Horners Geschlechtsteil zu sehen. Allerdings ist das entsprechende Bild äusserst verschwommen.

Horner wehrt sich

Darauf angesprochen, sagt Horner in Bahrain: «Ich äussere mich nicht zu anonymen Spekulationen. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass ich die Anschuldigungen stets zurückgewiesen habe. Ich habe die Integrität der unabhängigen Untersuchung respektiert und bei jedem Schritt voll und ganz kooperiert. Es handelte sich um eine gründliche und faire Untersuchung, die von einem unabhängigen Fachanwalt durchgeführt wurde und mit der die Beschwerde abgewiesen wurde.»

Stellen sich Nachrichten und Fotos als echt heraus, dürfte der Rückhalt für den 50-jährigen Ehemann von Ex-Spice-Girl Geri Halliwell allerdings auch intern weiter schwinden.

Dem Vernehmen nach tobt bei Red Bull ohnehin schon länger ein Machtkampf. Auf der einen Seite steht die thailändische Milliardärsfamilie Yoovidhya mit deren Oberhaupt Chalerm. Sie hält 51 Prozent des Energydrink-Herstellers und hat damit operativ auch beim Formel-1-Team die Entscheidungsgewalt. Mark Mateschitz, dem Sohn des vor eineinhalb Jahren verstorbenen Red-Bull-Gründers Dietrich Mateschitz, gehören 49 Prozent. Diese zwei Lager prallen offenbar regelmässig aufeinander. Das soll auch in der Causa Horner so sein.

Während der Brite eine Art Ziehsohn-Beziehung zum thailändischen Clan pflegen soll, kommt der europäische Flügel um Motorsportchef Helmut Marko und Fahrer-Superstar Max Verstappen schon länger nicht mehr zurecht mit dem Teamchef. Der aktuelle Fall belastet das angespannte Verhältnis nun noch mehr.

Denn auch die Umstände, wie der Bericht und damit der «Freispruch» zustande kamen, sind fragwürdig: Der mit der Untersuchung beauftragte Anwalt wurde offenbar vom ehemaligen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone vermittelt. Horner war Trauzeuge bei der dritten Hochzeit des Briten – und die Überprüfung wurde vom Yoovidhya-Clan angeordnet. Dass die Untersuchung also «unabhängig», «gründlich» und «fair» war, wie sie Horner beschreibt, darf zumindest angezweifelt werden.

Wird der Fall dennoch nicht neu aufgerollt, bleibt die Frage, wie die klagende Mitarbeiterin vorgeht. Sie kann innerhalb des Unternehmens Berufung einlegen oder dann gleich ein ordentliches Gericht anrufen. Für Christian Horner jedenfalls, seit dem Einstieg von Red Bull vor 19 Jahren Teamchef des Weltmeisterteams, dürfte es noch deutlich ungemütlicher werden.