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Der FC Thun schlägt den FC BadenUnd wieder zeigt der Senkrechtstarter, wie gut er ist

Marc Gutbub jubelt, nachdem er das 2:0 erzielt hat.

Es ist eine Schrecksekunde – mit dem Potenzial, hier gerade zum ultimativen Partykiller zu werden.

Besorgt blickt Trainer Mauro Lustrinelli Mitte zweiter Hälfte in Richtung Vasilije Janjicic, der sich mit schmerzverzerrter Miene hingelegt hat. Er, dieser für das Thuner Spiel so zentrale defensive Mittelfeldspieler, droht auszufallen. Und zwar nicht bloss für den Rest der Partie.

Der Sommerzuzug ist einer der Gründe, weshalb die Berner Oberländer in dieser Saison so viel besser performen als im Jahr davor. Er verleiht ihnen Stabilität, ist der klassische Sechser vor der Abwehr, der in der Stockhorn-Arena nach dem Rücktritt Dennis Hedigers 2020 gefehlt hatte, ehe der frühere Bundesligaprofi dazustiess.

Sollte er sich verletzt haben und nicht länger zur Verfügung stehen – der FC Thun hätte fraglos ein grosses Problem, gerade auch im Hinblick auf die inzwischen wahrscheinliche Barrage-Teilnahme Ende Mai.

3 Duelle, 11:1 Tore

Die Sorgen aber, die sich in den Reihen der Oberländer gerade alle machen – sie sind unbegründet. Janjicic kann nach kurzer Pflege wieder mittun. Es ist der Auftakt einer aus Sicht der Gastgeber unbeschwerten Schlusshalbstunde, in der beide Teams je einmal treffen und gefühlt doch nicht mehr wirklich viel geschieht.

In der 82. Minute trifft Marin Wiskemann zum 1:3 – es ist das erste Tor überhaupt, das dem FC Baden in dieser Saison gegen die Thuner gelingt. Diese gewinnen auch das dritte Aufeinandertreffen mit dem Aufsteiger aus dem Aargau, der davor 0:6 und 0:2 unterlegen ist – und nun neun seiner jüngsten elf Challenge-League-Begegnungen verloren hat.

Die Thuner feiern ihren Sieg.

Indem sie 3:1 gewinnen, reagieren die Oberländer vor 4024 Zuschauern abermals souverän auf einen Rückschlag. Zuletzt kassierten sie auch in ihrem zweiten Gastspiel in Neuenburg eine 0:4-Niederlage – worunter ihr Selbstvertrauen kurzzeitig litt, was in der Startphase gegen Baden offensichtlich wird.

Erst herrscht Chaos – danach Spielfreude

Ausgesprochen ungeschickt stellen sie sich da wiederholt an, die Aargauer gelangen in den ersten 240 Sekunden zu zwei Topchancen, Davide Giampa trifft in der 4. Minute die Latte. Verunsichert wirken die Thuner, konfus und irgendwie gehemmt.

Allmählich steigern sie sich und beginnen zu dominieren; zu rund 70 Prozent sind sie in der ersten Hälfte in Ballbesitz. Die Schlüsselszene ist da der Elfmeterpfiff in der 27. Minute. Rajmond Laski hat im Strafraum ein Handspiel begangen, es war eine aus Sicht der Aargauer sogenannt unglückliche Aktion. Koro Koné, genesener Stürmer der Oberländer, verwandelt zur Führung – die seinem Team spürbar guttut.

Richtig guten Fussball spielt Lustrinellis Mannschaft nun vorübergehend; zu sehen ist die Spielfreude, die 2024 bislang grossteils vermisst wurde. Nach der Pause drücken die Hausherren auf das 2:0, Marc Gutbub erzielt es in der 53. Minute im Anschluss an einen von Jan Bamert verlängerten Eckball.

Das Salz in der Suppe ist Marc Gutbub dieser Tage beim FC Thun.

Drei Tore sind dem 21-jährigen Eigengewächs nun bereits geglückt, seit es im Winter mit einem Profivertrag ausgestattet worden war. Gegenwärtig scheint der Seeländer in der Stürmerhierarchie Lustrinellis an erster oder zumindest an zweiter Stelle zu stehen – vor Ihsan Sacko und vor allem vor Roland Ndongo, dessen Einsatzzeiten gegenüber der Vorrunde kürzer geworden sind.

1 Treffer, 1 Assist: Der Shootingstar brilliert

Gutbub ist auch am 3:0 in nennenswertem Umfang beteiligt, der eingewechselte Sacko verwertet den Abpraller, nachdem der junge Teamkollege mit seinem Versuch knapp scheiterte. Wie sehr der 21-Jährige durchstartet, ist auch deswegen bemerkenswert, weil er sich im Nachwuchs zwar offensichtlich aufzudrängen vermochte, ohne aber reihenweise Tore zu erzielen.

Der Offensivspieler ist damit das nächste Eigengewächs, das sich unter Lustrinelli durchgesetzt hat. Und mit seinem Profil steht er vor einer interessanten Zukunft: Gute Stürmer sind rar – das erfahren die meisten Super-League-Clubs Wochenende für Wochenende.

Die Thuner spielen zumindest noch in der Challenge League – und haben da am Samstag ihren nächsten Auftritt, und zwar gegen den FC Wil. Wohl erneut mit Gutbub in der Startaufstellung.