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Nur 1 Punkt in BellinzonaEin 0:0, das sich für den FC Thun wie eine Warnung anfühlt

Kein Durchkommen: Daniel Dos Santos (hier in einem Heimspiel) bleibt an der Bellinzona-Abwehr hängen.

Jetzt aber!

Das ist doch nun vielleicht diese eine Szene, durch die das Spiel Fahrt aufnimmt. Das könnte doch jetzt diese Aktion gewesen sein, welche die Partie gebraucht hat.

Es ist der Gedanke, den man am Samstagabend immer wieder hat – begleitet von der Hoffnung, fortan wenigstens ein bisschen besser unterhalten zu werden.

Aber das, worauf man da wartet, 90 Minuten lang, kommt nicht. Bellinzona - Thun fühlt sich bis zum Ende wie ein Testspiel an. Es ist eine Begegnung, in der beiden Mannschaften kaum was gelingen will. Ein Duell, das irgendwie 0:0 ausgehen muss. Und das auch tut.

Einen Punkt holen die Berner Oberländer zum Rückrundenstart. Eine gute Vorstellung zeigen sie dabei nicht. Dass es sich um ihren ersten Ernstkampf seit sechs Wochen handelt, vermögen sie kaum zu verbergen. Ballstafetten, schön vorgetragene Angriffe, zusammenhängende Aktion: All das fehlt im Tessin. Unter Dolcefarniente versteht man hier eigentlich etwas anderes.

Torchancen sind rar – auf beiden Seiten. Mauro Lustrinellis Team wird zweimal gefährlich, je einmal pro Halbzeit; Daniel Dos Santos und der etwas überraschend in der Startaufstellung stehende Ihsan Sacko sind jeweils daran beteiligt. In beiden Fällen aber fehlt dann doch eine Menge dazu, wirklich zu reüssieren.

Immerhin reagieren die Gäste auf eine doch gar bescheidene erste Hälfte. Sie sind nach der Pause das bessere Team, haben nun öfter den Ball, versuchen, Druck zu machen, die Passqualität aber bleibt gering. Es ist kein Spiel, an das man sich lange erinnern wird – und das mässig besuchte Stadio Comunale mit seiner für Fussballfans lästigen Tartanbahn eher keine der vielen Sehenswürdigkeiten, welche der Südkanton zu bieten hat.

Sion gewinnt – und übt Druck aus

Lustrinellis erste Aufstellung 2024 hält neben Sacko keine weiteren Überraschungen bereit. Uros Vasic ersetzt den gesperrten Rechtsverteidiger Lucien Dähler. Der in der Vorrunde teils verletzt ausgefallene Valmir Matoshi und Justin Roth, die Entdeckung der ersten Saisonhälfte, nehmen im Rhombus-Mittelfeld die Halbpositionen ein; Miguel Castroman etwa sitzt zunächst auf der Bank.

Erstaunlich (und möglicherweise ein Fehler) ist, dass Lustrinelli bis zur 74. Minute zuwartet, bis er erstmals wechselt. Roland Ndongo bringt zumindest ein wenig Schwung in den Thuner Angriff. Am Ende sind es die Gäste, die den Eindruck erwecken, sich mit dem 0:0 nicht zufrieden zu geben. Und vielleicht ist das die beste Nachricht für die Oberländer an jenem Tag: dass sie einen kleinen Steigerungslauf hingelegt haben, am Schluss ganz ordentlich aufspielen.

Resultat und Leistung aber bleiben eine leise Enttäuschung. Die Partie und ihr Ausgang sind auch ein bisschen eine Warnung für die in der Vorrunde so starke Mannschaft Lustrinellis: So wird das nicht reichen, zumindest nicht für den direkten Aufstieg. Leader Sion überzeugte am Freitagabend, gewann beim gleichfalls ambitionierten, aber wohl bereits entscheidend distanzierten FC Wil 4:1 – und liegt nun wieder zwei Zähler vor den Thunern.

Diese bestreiten am Freitagabend ihr erstes Heimspiel 2024. Zu Gast sein wird in der Stockhorn-Arena der bislang verblüffende Aufsteiger Stade Nyonnais.