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1:1 in SchaffhausenDem FC Thun gelingt ein frühes Tor – und danach nicht mehr viel

Marc Gutbub, hier im Heimspiel gegen Stade Nyonnais, hat einen Lauf.

Marc Gutbub? Guter Junge!, sagen sich die Thuner Verantwortlichen in der Winterpause, als sie den begabten Stürmer aus dem eigenen Nachwuchs mit einem Profikontrakt ausstatten. Zwei Tore hat der 21-Jährige seither bereits erzielt. Jenes, das ihm am Freitagabend in Schaffhausen gelingt, ist ein besonderes. In jeder Beziehung.

18 Sekunden (!) bloss sind gespielt, als die Berner Oberländer durch ihn, Gutbub, in Führung gehen. Daniel Dos Santos lanciert Ihsan Sacko; dieser flankt zur Mitte, wo das Eigengewächs per Kopf herrlich zur Führung trifft.

Es ist für das Team von Coach Mauro Lustrinelli der perfekte Auftakt in eine Partie, in der es nicht dauerhaft brillieren wird.

Wie in Bellinzona und zuletzt gegen Stade Nyonnais tut sich der Aufstiegsanwärter schwer, Chancen zu kreieren. Eine einzige weitere Gelegenheit erspielt sich der FC Thun im Verlauf der ersten Hälfte, Gutbub vergibt nach vorzüglicher Flanke Kevin Djackos.

Mehmedis 9 Zuzüge

Schaffhausen steigert sich, gelangt zu Möglichkeiten, vorab nach hohen Bällen – Situationen, in denen die Gäste unsicher wirken. Keeper Mateo Matic verhindert gleich mehrmals den Ausgleich, ehe er unmittelbar vor der Pause nicht die allerbeste Figur macht, als Simone Stroscio zum 1:1 trifft – freilich im Anschluss an einen hohen Ball.

Schlusslicht war Schaffhausen zur Winterpause, die Nordostschweizer drohten abzusteigen – und handelten. Admir Mehmedi ist im sportlichen Bereich der neue starke Mann, unterstützt wird er etwa von Kubilay Türkyilmaz, einem anderen Ex-Nationalspieler, der als Scout fungiert.

Neun (!) Spieler sind seither geholt worden, nicht wenige sind älter als der 32-jährige Sportchef Mehmedi. Verpflichtet wurden unter anderen die ehemaligen Thuner Ridge Munsy, Sékou Sanogo (beide 34) und Nuno da Silva (29) sowie der frühere Bundesliga- und YB-Stürmer Raul Bobadilla (36).

Einst in Thun (Bild) Publikumsliebling, nun in Schaffhausen engagiert: Ridge Munsy.

Erfolgreich ist das offenbar: Ihre ersten beiden Spiele nach der Winterpause gewannen die Schaffhauser, sie verbesserten sich damit immerhin schon mal auf den neunten und zweitletzten Platz.

Wie lange die neuen Akteure bleiben werden, ist unklar. «Wir kommunizieren keine Vertragslaufzeiten, seit ich hier bin», sagte Mehmedi kürzlich in einem Interview mit «Blue». Das ist in der Branche unüblich. Die Thuner etwa gaben jüngst bekannt, mit Eigengewächs Justin Roth (23), dem Aufsteiger der Saison, bis Sommer 2026 verlängert zu haben.

Roth gehört am Freitagabend einer Oberländer Mannschaft an, die sich in der zweiten Hälfte verbessert zeigt. Valmir Matoshi, Sacko und Gutbub vergeben nach Wiederanpfiff formidable Chancen. Diese Kadenz vermögen die Gäste zwar nicht aufrechtzuerhalten. Sie sind nun aber das spielbestimmende Team.

Fällt Sutter aus?

Der Unterhaltungswert der vor knapp 2300 Zuschauern ausgetragenen Partie ist gestiegen, Thun-Captain Marco Bürki liefert sich mit Bobadilla ein von Härte geprägtes Duell, die Schiedsrichterin lässt ganz allgemein viel laufen.

Bürkis Nebenmann ist in der zweiten Hälfte Jan Bamert; Nicola Sutter musste zur Pause angeschlagen und verwarnt ausgewechselt werden.

1:1 endet die Partie, und weil der FC Sion Baden gleichzeitig zu Hause 4:1 schlägt, weisen die Oberländer nun einen Rückstand von vier Zählern auf den Leader aus dem Wallis auf.

2024 mag bislang das Jahr Marc Gutbubs sein. Jenes seines Arbeitgebers ist es noch nicht.