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Berner Oberländer Cup-DerbyFrutigen ärgert Thun – bis die Kräfte schwinden

Rasanter Pokalfight zwischen dem FC Thun und dem FC Frutigen. 

Er hatte ein glückliches Händchen. Thomas Rösch, Präsident des FC Frutigen, durfte Ende Juni die Auslosung für die erste Cup-Hauptrunde vornehmen. Er zog nicht nur die Paarung zwischen Breitenrain und YB, sondern mit Frutigen - Thun ein weiteres kantonalbernisches Derby. «Ein Traumlos», sagt Rösch.

Frutigens Lohn für Fairness

Vorzügliches Verhalten auf dem Platz hat den Knüller gegen den Challenge-League-Club ermöglicht. Der von Geri Fuchs trainierte FC Frutigen belegte 2022/23 in der nationalen Fair-Play-Wertung den zur Teilnahme am K.-o.-Wettbewerb berechtigenden zweiten Platz. Die erstmalige Qualifikation für die erste Hauptrunde passt perfekt zum Jubiläum. Der Drittligist feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen.

Für das Cupspiel am Samstag wurde eine Stehplatztribüne mit einem Fassungsvermögen von 1800 Zuschauerinnen und Zuschauern erstellt. 2448 Besucher finden sich auf dem Fussballplatz an der Mike-Schmid-Olympiastrasse ein. Die Meisterschaftsspiele verfolgen jeweils zwischen 250 und 350 Schaulustige.

Thun lange ideen- und hilflos

Für einen Spieler in den Reihen des FC Thun ist der Cupmatch doppelt speziell: Erik Wyssen trifft am Samstag nicht nur auf seinen Jugendverein FC Frutigen, sondern feiert auch seinen 22. Geburtstag. Beinahe gelingt ihm kurz vor Schluss mit einem Seitenfallrückzieher ein Traumtor. Der Ball fliegt knapp über den Querbalken. So bleibt es nach Treffern von Daniel Dos Santos (45.), Marc Gutbub (53.), Nando Toggenburger (62.), Miguel Castroman (75.) und – in seinem ersten Pflichtspiel mit Thuns Fanionteam – Nick Berger (87.) beim 5:0, was einem einigermassen standesgemässen Resultat entspricht. «Schade, dass wir unmittelbar vor der Pause in Rückstand gerieten», sagt Frutigens starker Torhüter Jannick Zurbrügg. «Dabei ging vorerst alles auf. Wir wollten so lange wie möglich mithalten, was uns auch geglückt ist.»

Die Frutiger sind hinten gut organisiert, womit sich die Gäste, bei denen einige Stammkräfte fehlen, lange Zeit schwertun. Ihnen mangelt es an zündenden Ideen, an Überraschungsmomenten. Die Angriffsbemühungen wirken vorerst hilf- und planlos. «Wir hatten schon Torchancen. Oft kam aber der letzte Pass nicht an. Wir spielten unpräzis», hält Nando Toggenburger mit Selbstkritik nicht zurück.

«Selbstvertrauen getankt»

Der talentierte Stürmer, auf diese Saison hin von Luzerns U-21 zu Thun gekommen, blieb in der Meisterschaft bisher glücklos. Nun trifft der 19-Jährige im Cup, «womit ich Selbstvertrauen tanken konnte». Die ordentliche Leistung in der zweiten Halbzeit wird der ganzen Mannschaft guttun. Den Gästen kommt entgegen, «dass Frutigen allmählich müde wurde», so Toggenburger. «Ja, uns fehlte am Ende die Kraft», bestätigt Zurbrügg.

Stolz auf das Gezeigte dürfen die Frutiger gleichwohl sein. Das sehen die zahlreich mitgereisten, lautstarken Thun-Anhänger ebenso. Sie feiern – gleich wie es die YB-Fans am Freitag taten – nach Spielschluss minutenlang beide Mannschaften. Sympathisch.