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Gastrokritik Bären LaupenEin Lichtblick im dunklen Laupen

Der Bären bei Nacht.

Es ist dunkel, als wir in Laupen ankommen und den Bahnhof hinter uns lassen. Auf den Strassen, in den Gassen des Städtchens, in manchen Läden und Lokalen. Und auch das Schloss, das über uns thront, ist am Nachthimmel kaum mehr auszumachen.

Für ein wenig Licht sorgt aber der Gasthof Bären mit seinen Fenstern und der beleuchteten Fassade. Ein erstes Zeichen, dass es eine gute Wahl war, in diesem stattlichen und traditionsreichen Haus einzukehren.

Seit 150 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie Schmid. Zum Betrieb gehört auch ein Hotel mit zehn Zimmern.

Wir erhalten einen Tisch im Saal, direkt unter der Wanduhr. Die alten Holzwände und die Kerze auf dem Tisch sorgen für eine warme Atmosphäre. Auffällig ist auch die türkis-weisse Kassettendecke.

Der einzige Wermutstropfen ist, dass an diesem Abend nicht sonderlich viel los sein wird. Immerhin feiert ein Gast mit seiner Familie seinen Geburtstag. Aus der Gaststube dringen hin und wieder Gesprächsfetzen in den Saal.

Lauch mit Randen und Haselnuss.

Wir starten mit einer Sauerkrautsuppe (12 Franken). Darin schwimmen Kleckse von Sauerrahm, was etwas zu viel des Sauren ist. Die andere Einlage – Coppa, getrockneter Schinken – sorgt dagegen für einen schönen würzigen Kontrast. Die Suppe schmeckt jedenfalls mit jedem Löffel besser.

Auch die andere Vorspeise gefällt uns. Die zarten Lauchrondellen (14 Franken) werden mit Randen und einer intensiven Haselnuss-Vinaigrette serviert. Eine ausgezeichnete Kombination.

Was die Hauptgänge angeht, ist die Karte angenehm übersichtlich. Die Auswahl besteht aus drei Fleischspezialitäten, drei Saisongerichten sowie drei Vegi- und Fischspeisen.

Spidersteak mit Kartoffelterrine und Gemüse.

Trotzdem haben wir die Qual der Wahl. Wir entscheiden uns zum einen für eine Lammhaxe (42 Franken), deren weiches und gut gewürztes Fleisch leicht vom Knochen fällt. Die Rösti dazu ist knusprig, das Marktgemüse mit feinem Federkohl sowie Wurzelgemüse saisonal.

Der schmackhafte Schlossbeindeckel vom Kalb (38 Franken) wiederum, auch Spidersteak genannt, weckt mit seinen Grillaromen schon fast Sommergefühle. Er wird mit einer feinen Terrine aus hauchdünnen Kartoffelscheiben serviert.

Der Service macht uns einen derart kompetenten Eindruck, dass der eine Testesser beim Dessert die Wahl zwischen einem Parfait und einer Pannacotta an die Kellnerin delegiert.

Pannacotta mit Caramel und Mandeln.

So wird schliesslich eine Pannacotta (9.50 Franken) aufgetischt, die aussieht wie ein Caramelköpfli. Statt der üblichen Fruchtsauce ist sie von einer Caramelsauce überzogen und von caramelisierten Mandeln umgeben. Der «Blindtest» hat sich gelohnt.

Das andere Dessert, ein Soufflé glacé (11 Franken), hat dank des Schlucks Grand Marnier in der Mitte eine wärmende Wirkung, die uns nach draussen in die Dunkelheit begleitet. Der Bären, ein Lichtblick in Laupen.

Gasthof Bären, Bärenplatz 5, 3177 Laupen. Tel. 031 747 72 31. Montag geschlossen.