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Zweiter Grand-Slam-TitelMelbourne macht Sabalenka glücklich

Hier findet sie ihre innere Mitte: Aryna Sabalenka nach dem zweiten Titel am Australian Open.

Roger Federer prägte den Begriff des Happy Slam fürs Australian Open, weil dieses Turnier gute Laune macht. Die Sonne scheint, die Leute sind relaxt, das Tennispublikum ist sehr begeisterungsfähig. Auch auf Aryna Sabalenka wirkt diese Atmosphäre entspannend. Und das ist genau das, was die aufbrausende Weissrussin braucht. Hier feierte sie 2023 ihren ersten Grand-Slam-Titel in einem mitreissenden Finalduell gegen Jelena Rybakina (4:6, 6:3, 6:4). Zwölf Monate später doppelte sie nach.

Diesmal lief im Endspiel alles so leicht für sie, dass sie sich fast nicht aufregen musste. Erst, als sie die ersten drei Matchbälle verpasst hatte, weil sie es zu schön machen wollte, nervte sie sich kurz. Ihre fünfte Chance nutzte sie dann zum 6:3, 6:2 in nur 76 Minuten gegen Zheng Qinwen (WTA 15). Es war ein Einbahnstrassen-Tennis im ersten Grand-Slam-Endspiel des Jahres: Sabalenka stürmte schnell zu einer 3:0-Führung und blickte danach nie mehr zurück.

Zheng war überfordert

Die chinesische Aussenseiterin war nicht nur von den wuchtigen Schlägen Sabalenkas überfordert, sondern wohl auch von der Chance, mit 21 Jahren nach ihrem ersten Grand-Slam-Titel zu greifen. Sie war in den Ballwechseln viel zu zaghaft und schaffte es so kaum, Sabalenka zu bewegen. Zudem wurde sie, die auf dem Weg in den Final 48 Asse geschlagen hatte, von ihrem Aufschlag im Stich gelassen: Sie brachte nur gut 50 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld und beging sechs Doppelfehler. So begünstigte sie die drei Breaks gegen sich.

Es war nicht ihr Tag: Zheng Qinewen vergräbt ihr Gesicht im Handtuch.

 Es sei für sie gerade nicht einfach, ihre Emotionen zu sortieren, sagte Zheng danach. «Es war eine gute Erfahrung für mich. Aber ich glaube, ich hätte besser spielen können.» In ihren ersten sechs Matches hatte die Chinesin keine Top-50-Spielerin schlagen müssen. Sabalenka war nun ein ganz anderes Kaliber. Diese war so aufgekratzt, dass sie sich in ihrer Siegerrede mehrmals verdribbelte. Zu ihrem Team mit Coach Anton Dubrow und Fitnesstrainer Jason Stacy scherzte sie: «Ohne euch würde ich es nicht schaffen. Aber ihr wärt ohne mich auch nicht so erfolgreich.» 

Sabalenkas perfektes Turnier

Sabalenka schaffte es als Erste seit ihrer Landsfrau Viktoria Asarenka (2012, 2013), den Titel am Yarra-River zu verteidigen. Und das in eindrucksvollem Stil: In sieben Matches gab sie keinen Satz und nur 31 Games ab.

Weil sie ihre Nerven nicht im Griff hatte, brauchte Sabalenka ihre Zeit, um ihr Potenzial auszuschöpfen. Mit 25 ist sie nun die aktuell dominanteste Spielerin auf der Frauentour. Wenn sie es auch an anderen Orten der Welt schafft, ihr inneres Gleichgewicht zu halten, werden für sie noch viele weitere Grand-Slam-Titel folgen. An ihr Gestöhne im Stile von Maria Scharapowa wird man sich wohl gewöhnen müssen.