Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Was geht? Die Ausgehtipps der WocheTrommelwirbel: Die Turnhalle legt wieder los

Tipp der Woche: Licht und Schatten mit Daniel Kehlmann

Der 48-jährige Daniel Kehlmann ist einer der erfolgreichsten und bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart.

G.W. Papst war einer der grössten Regisseure der Stummfilmzeit, drehte Filme wie «Die freudlose Gasse» (1925). Er arbeitete auch in Hollywood – wo er allerdings scheiterte. Nach seiner Rückkehr ins Dritte Reich wurde er von Propagandaminister Goebbels umworben. Der geniale Filmkünstler glaubte an seinen moralischen Kompass und geriet gleichwohl allmählich in die Fänge des Naziregimes. Der österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann («Die Vermessung der Welt», «Tyll») lotet in seinem neuen Roman «Lichtspiel» virtuos die Spannungsfelder von Kunst und Macht, Anpassung und Widerstand aus. Er schreibt selbst filmisch, wartet mit effektvollen Perspektivenwechseln auf und lässt von Greta Garbo bis zu Leni Riefenstahl viel Prominenz auftreten. (lex)

Zentrum Paul Klee, Bern. So, 11.2., 11 Uhr

Bühne: Die dunklen Seiten der Liebe

In Bern gibts zwar nur die Wiederaufnahmeprobe des Tanzstücks «Love Chapter 2» von Sharon Eyal zu sehen, trotzdem dürfte Tanzkunst auf höchstem Niveau geboten werden.

Wer bei der letzten Ausgabe des Festivals Tanz in Bern die Produktion «Into the Hairy» der israelischen Choreografin Sharon Eyal gesehen hat, weiss um den hypnotischen Sog, den ihre Stücke entwickeln. In «Love Chapter 2» nähert sich Eyal den dunklen Seiten der Liebe. Ihre Company L-E-V, ausgestattet mit brillanten Tänzerinnen und Tänzern, probt derzeit in der Dampfzentrale die Wiederaufnahme dieses Stücks, das 2018 bereits in Bern gastierte. Dabei werden einen Abend lang die Proben (Leitung: Leo Lerus) fürs Publikum geöffnet: Zu erleben gibts eine der derzeit interessantesten Truppen bei der Arbeit. (reg)

Dampfzentrale, Bern, Do, 8.2., 19 Uhr

Nimmt die Kulturgeschichte auf die Schippe: Betty Dieterle.

Endlich bekommen Eva, die im Paradies für die Versündigung des Menschen verantwortlich gewesen sein soll, Xanthippe, die ihr Leben im Schatten ihres Ehemannes Sokrates verbrachte, und all die ungehörten Frauen unserer Kulturgeschichte eine Stimme. Die Schauspielerin und Kabarettistin Betty Dieterle wühlt in den biblischen Geschichten und abendländischen Philosophien, die unser Weltbild geprägt haben, und betrachtet sie neu aus einem feministischen und humorvollen Blickwinkel. Gemeinsam mit Marianne Racine gestaltet Dieterle einen Theater- und Liederabend, an dem nichts zu heilig wäre, um nicht auf die Schippe genommen zu werden. (mar)

La Cappella, Bern, Mi, 7.2., 20 Uhr

Kunst: Kartografiertes Leben

Esther Ernst: Frankfurter Flanierkarte, 2022, Bleistift, Buntstift, Tusche, Wachspastell auf gefaltetem Papier.

Esther Ernsts Kunst ist eigentlich: «Livekartografieren». Die Zeichnerin erkundet Orte zu Fuss und skizziert derweil direkt auf Papier, wie sie ihre Umgebung wahrnimmt. Daraus entstehen Zeichnungen und schliesslich grossformatige Konglomerate, die kartografisch sind, aber auch Platz für Erinnerungen bieten. Im Kabinett des Museums Franz Gertsch zeigt die Schweizer Künstlerin aktuelle Arbeiten, unter anderem eine Zeichnung mit Text, die während ihres Stipendiums in Istanbul 2023 entstanden ist, sowie eine grossformatige, kartografische Zeichnung zur Grossstadt Frankfurt am Main. (mar)

Museum Franz Gertsch, Burgdorf, Ausstellung noch bis 2.6.

Heinz Mollet: 25. September 2023, Acrylemulsion und Pigmente auf Baumwolle, 160 × 110 cm.

Heinz Mollet ist ein malender Forscher – oder ein forschender Maler. Nicht viele seiner Gilde in der Deutschschweiz setzen sich so intensiv mit den formalen, materiellen und bildtheoretischen Voraussetzungen der Malerei selbst auseinander. Mollet, der ursprünglich gelernter Schriftsetzer war, fand nach den Kunstgewerbeschulen in Bern und Biel seinen künstlerischen Weg in die Abstraktion. Darin erforscht er stets die Selbstreflexion des Mediums. Und die Frage, welche Freiheiten die Abstraktion denn überhaupt noch ermöglicht. Die Galerie Béatrice Brunner zeigt eine Einzelausstellung zu Mollet. (mar)

Galerie Béatrice Brunner, Bern, noch bis 10.2. 

Sounds: Nostalgie und Zukunftsforschung

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Es gab Zeiten, da schien Scott Hamilton die Eleganz seiner Musik auch äusserlich manifestieren zu wollen: Mit Gel im Haar und einem gepflegten Schnauzbart sah er aus wie ein Dandy aus einer Zeit, in der die Swingmusik noch Hochkonjunktur feierte. Nun ist der Schnauzer weg, doch die Eleganz ist geblieben. Scott Hamiltons Spezialdisziplin ebenfalls: Es ist die gepflegte Jazzballade, in der er sein Tenorsaxofon gerne anheimelnd säuseln lässt, als sei er ein Seelenverwandter von Ben Webster. Ein hoffnungsloser Nostalgiker, könnte man schimpfen. Aber einer mit ganz viel Stil. (ane)

Marians Jazzroom Bern, täglich bis Sa, 10.2. 

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Es gibt sie eben doch noch, die Musik, die so unfassbar ist, dass jede Zuordnungsbemühung scheitert. Die Musik des Sizilianers Shapednoise ist von dieser Gattung. Er wirft der Zuhörerschaft schwer verzerrte Noise-Brocken vor die Tanzbeine. Wenn er gute Laune hat, was eher selten der Fall ist, streut er mal ein paar Grime-Kiesel ein und stemmt im nächsten Moment weitere Industrial-Trümmer ins Geschehen. Für kurze Aufhellungen in diesem wunderbar-düsteren Abendunterhaltungs-Setting könnte der Support Act sorgen: Trillion Tapeman aus Bern stammt aus dem Dampfzentrale-Umfeld und frönt einer zugänglicheren, wenn auch durchaus ebenso obskuren und kunstaffinen Form der experimentellen Sprechgesangsmusik. (ane)

ISC Bern, Do, 8.2., 20.30 Uhr

Auftakt! So schmucklos betitelt die neue Progr-Turnhalle-Betreiberschaft ihren ersten Anlass nach dem Umbau der Baulichkeit. Dabei handelt es sich bei diesem Auftakt um einen einigermassen spektakulösen. Gleich sechs im Progr ansässige Schlagzeuger karren ihr Rhythmusinstrument auf die Turnhallebühne, unter ihnen Schlagwerkzeuger wie Rico Baumann, Manuel Pasquinell oder Flo Hufschmid. Das Ganze nennt sich The Progr Basement Drum Orchestra und lädt zur Weltpremiere. Ebenfalls eine Premiere gibts am Tag darauf mit einem Konzert der Gruppe Cocon Javel, dem neuesten (und laut Eigeneinschätzung) wildesten Projekt der Tastenfrau Mélusine Chappuis. Am Montag dieser Auftaktswoche gibts zudem eine Lesung von Mikael Krogerus (Mo, 12.2., 19.30 Uhr, Aula). Das letzte Buch des «Magazin»-Redaktors heisst ganz passend: «Machen – Eine Anleitung fürs Loslegen, Dranbleiben und Zu-Ende-Führen». Einen Tag später spielen die Saitenkunstschaffenden Regula Frei und Stuwi Aebersold ihre Lieblingsplatten einer interessierten Zuhörerschaft vor. (Di, 13.2.) (ane) 

Progr Turnhalle Bern, Sa, 10.2., 20 Uhr und weitere Tage

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Sandman’s Calling schaffen Musik von geradezu mystischer Schönheit. Sie klingt nach dem Spiel von Licht und Schatten in Sandwüsten. Unerhörte Klangfarben, irre Rhythmen, betörende Melodien. Mal rumpelnd, mal tänzelnd, immer mit ganz viel Platz, und obwohl eher schwermütig, klingt diese Musik doch vergnügt. Die Band besteht aus dem Saxofonisten Gregor Frei, dem Schlagzeuger Mathias Künzli und dem Bassisten Shanir Ezra Blumenkranz. Letzterer bereichert die Band mit der Oud, einer arabischen Laute, und der schwarzafrikanischen Gimbri. Letztes Jahr haben sich die drei mit dem Berner Hexer am Schlagzeug, Julian Sartorius, zusammengetan und gemeinsam ein Album aufgenommen. Sieben Stücke beinhaltet es und sieben Improvisationen.  «Bern» ist es betitelt, obwohl es eigentlich «Burn» heissen sollte. Warum? Vielleicht gibt es das in den Vidmarhallen zur Plattentaufe zu erfahren. (mbu)

BeJazz Club, Vidmar, Do, 8.2. 20.30 Uhr