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Was geht? Die Ausgehtipps der WocheEine prima Königin und sechs Wiener, die alles falsch machen

Tipp der Woche: Bitterböses Kino aus Rumänien

Die Heldin in Radu Judes «Do Not Expect Too Much From the End of the World» ist auf Follower-Fang.

Den Start von Radu Judes neuem Film «Do Not Expect Too Much From the End of the World» nimmt das Berner Kino Rex gleich zum Anlass für eine kleine Werkschau. Das Werk des rumänischen Regisseurs ist von einem sehr dunklen, sehr bösen Humor durchzogen, zudem scheut sich Radu Jude nicht vor Drastik. Seine Satire «Bad Luck Banging or Loony Porn» gewann 2021 einen Goldenen Bären an der Berlinale. Im Film ging es um eine Lehrerin, deren privates Pornovideo viral ging. Auch im neuen Film steht eine Frau im Zentrum, dieses Mal eine völlig überarbeitete Filmproduktionsassistentin, die nebenbei auf Social Media mit einem obszön plappernden und rechtslastigen Alter Ego auf Follower-Fang geht. (reg)

Kino Rex, Bern, «Do Not Expect …» ab 29.2., Werkschau bis Ende März

Kunst: Bilderbücher, neu gesehen

Cédric Eisenring imitiert die Techniken von Bilderbüchern der 1970er- und 1980er-Jahre: «pink / green lights», 2023.

Der Zürcher Künstler Cédric Eisenring sammelt Bilderbücher aus den 1970er- und 80er-Jahren. Sie sind für ihn Belege des angestrebten sozialen Wandels einer aufstrebenden Mittelschicht. In seiner Kunst bedient sich Eisenring derselben Mittel, wie sie in diesen Bilderbüchern zu finden sind: Verkleinerung und Vergrösserung, Wiederholung oder Verschachtelung. In der Ausstellung «Puder» in der Berner Stadtgalerie rückt er seine Kunst aus Fotografie, Installation und Druckgrafik nah an ihr Vorbild: Die Schau beginnt in der Bibliothek der Stadtgalerie, wo Eisenring seine Büchersammlung inszeniert – als Bibliothek in der Bibliothek, als herunterskalierte Kopie desselben Raums. (mar)

Stadtgalerie, Bern, 28.2. bis 30.3., geöffnet jeweils Mi bis Fr, 14 bis 18 Uhr / Sa 12 bis 16 Uhr

Bühne: Competition im Monstermagen

Hier entfaltet sich bald ein schleimiger Monstermagen: Olivier Keller (ganz links) mit seinem Produktionsteam im Schlachthaus-Theater.

Treffen sich ein Martin, ein Zwergsepia, eine Birke und ein Kamtschatka-Knöterich in einem schleimigen, heissen Monstermagen. Was klingt wie ein wilder Fiebertraum, ist der Beginn von Kim de l’Horizons neuestem Theaterstück «Dann mach doch Limonade, Bitch» – der Titel dürfte eine Anspielung auf den unsäglichen Kalenderspruch «Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade draus» sein. Etwas Gutes allerdings bringen die Figuren nicht zustande: Sie müssen in einem unerbittlichen Wettbewerb gegeneinander antreten. Wer gewinnt, darf eine ominöse Himmelsleiter hochklettern. Vielleicht aber führt noch ein anderer Weg hinauf. Die Uraufführung inszeniert Olivier Keller; auf der Bühne stehen Berner Theaterlieblinge wie Diego Valsecchi oder Newa Grawit. (lri)

Schlachthaus-Theater, Bern, 1.3. bis 7.3.

Gleichzeitig kraftvoll und leicht: Die Gruppe Via Katlehong mixt südafrikanische und zeitgenössische Tanzformen.

Der Streetdance ist schon seit einem Weilchen in den Kulturhäusern angekommen. Zum Beispiel mit der südafrikanischen Truppe Via Katlehong, die in Bern an einem Abend zwei Stücke zeigt, in denen sich Hip-Hop, Pantsula und Gumboot zu einer energetischen Mélange vereinen. Pantsula entstand in den Townships während der Apartheid und wurde zum Ausdruck des Widerstands: Unter einem leicht gebeugten Oberkörper vollziehen die Füsse Hochtemposchrittchen, was gleichzeitig kraftvoll und leicht wirkt. Gumboot bezieht sich auf die Gummistiefel der Minenarbeiter und hat ebenso viel mit Perkussion wie mit Tanz zu tun. Via Katlehong verbindet diese Stile zu einer eigenständigen Form zeitgenössischen Tanzes. (reg)

Dampfzentrale, Bern, Mo/Di, 4./5.3., jeweils 20 Uhr

Sounds: zum Gedenken an Asita Hamidi und Bruno Amstad

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«Ich glaube, sie wollte immer nur eines: Schönheit sichtbar und erlebbar machen». Björn Meyer sagt das über die Harfenistin Asita Hamidi, seine 2012 verstorbene Lebenspartnerin. Bis in Hamidis letztes Lebensjahr haben die beiden am Projekt «Garden of Silence» gearbeitet, dessen Anfang Hamidi einst im Traum vernommen hatte. Die Vollendung des Werks erlebte Hamidi nicht mehr. Zehn Jahre lang hat Björn Meyer versucht, das Konzert doch noch zur Uraufführung zu bringen. 2022 ist es ihm gelungen. Entstanden ist ein zart-melancholischer Konzertabend mit einer ungewöhnlichen Kombination aus Instrumenten wie Cello, einer armenischen Duduk und einer schwedischen Nyckelharpa. Zum international besetzten Orchester gehörte auch der Anfang Jahr überraschend verstorbene Luzerner Vocalist Bruno Amstad. Trotz allem ist der Garten der Stille jetzt wieder für ein paar Konzerte in der Schweiz unterwegs. Auch in Gedenken an zwei, die nicht mehr sind. (mbu)

Aula Progr, Bern, 29.2., zwei Konzerte: 12.12 Uhr und 20 Uhr

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Takeshi's Cashew ist eine reine Instrumentalband aus Wien, die alles falsch macht und doch gewinnt: Die sechs Musiker verweben Flöten, Gitarren, Perkussion und alte Synthesizer zu einem sinnlichen, schön groovenden und leicht verdrogten Sound, der überall funktioniert: Vom Einkaufszentrum, über den Fahrstuhl bis hin ins undergroundige Konzertlokal. Die äusserst zurückgelehnte Musik nährt sich aus dem Anadolu Rock der 1970er-Jahre und wächst sich bei den sechs Wienern zu einer süchtig machenden Fusion aus Cumbia, Afrobeat, Krautrock und Disco aus. (mbu)

Le Singe, Biel, Do, 29.2., 20.30 Uhr

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Was an Bösem geschehen kann, wenn unterschiedliche Welten und Weltanschauungen aufeinanderprallen, das gibt es täglich im vorderen Teil dieser Zeitung zu lesen. Wie es sich anhört, wenn sich ebendiese ungleichen Welten in der Musik zum Austausch treffen, davon legt das berauschende Oeuvre der französisch-syrischen Flötistin Naïssam Jalal Zeugnis ab. In Frankreich geboren, geniesst sie zunächst eine klassische Ausbildung und lernt zu John-Coltrane-Alben improvisieren. Sie zieht nach Syrien und Ägypten, bildet sich dort in klassischer arabischer Musik weiter. All diese Stationen finden sich in Jalals Musik wieder. Sie selber spricht von einer «radikalen Sanftheit», die ihrer Musik innewohnt. Es ist eine entfesselte Form der Jazzmusik, mit arabischen Wesenszügen, hin- und hergerissen zwischen Furor und selig machender Schönheit. (ane)

Bee-Flat in der Progr-Turnhalle Bern, Mi, 28.2., 20.30 Uhr

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Würde man die Wortsalven der Rapperin Lady Leshurr in Buchform giessen, es würde ein üppig beblättertes Pamphlet entstehen. «Mein Trick ist es, Negativität in Kreativität umzuwandeln», sagt die Dame, die als Tochter jamaikanischer Einwanderer in Birmingham aufwuchs und dort bereits als Sechsjährige zu texten und zu rappen begann. Es folgte ein beherzter Kampf gegen die Machismen im Rapgeschäft. Lady Leshurr nahm ihre Karriere in die eigene Hand und wurde irgendwann mit dem Titel «Queen of Grime» geadelt, obwohl ihre Form des Sprechgesangs nur bedingt diesem hektischen Genre einzuordnen ist. Eine ebenso wichtige Inspirationsquelle ist offensichtlich das Schaffen einer gewissen Missy Elliott. Und wenn Lady Leshurr mal keine Lust auf Wortsalven hat, unterbricht sie die Karriere, um Jugendlichen zu helfen, ihre eigene Musik zu produzieren und sie von der Strasse fernzuhalten. Gute Frau. Prima Königin. (ane)

Dachstock Reitschule Bern, Sa, 2.3., 21 Uhr

Klassik: Schottische Glockenklänge

Die schottische Komponistin Helen Grime hat das Gedicht «Week-night Service» von D. H. Lawrence vertont.

Aus der Ferne weht der Wind Glockengeläut herbei, das in der Dunkelheit mal leiser, mal eindringlicher klingt. Und weit über allem steht der gleichgültige Mond. Davon erzählt das Gedicht «Week-night Service» aus dem Jahr 1916 von D. H. Lawrence , das die schottische Komponistin Helen Grime zu ihrer Tondichtung «Near Midnight» inspiriert hat. Die Glocken werden bei Grime zu fanfarenartigen Blechbläserpassagen, die sich mal leiser, mal lauter durch das Stück ziehen. Das Berner Symphonieorchester spielt Grime als Ouvertüre zu seinem kommenden Konzert unter Nicholas Carter. Zu Gast: Der russische Pianist und Chopin-Experte Nikolai Luganski mit Chopins zweitem Klavierkonzert. (mar)

Casino, Bern, 29.2. und 1.3., jeweils 19.30 Uhr

Als 18-Jährige legte Chiara Margarita Cozzolani 1620 in einem Benediktinerinnenkloster in Mailand ihr Gelübde ab. Unter ihr als ambitionierte und talentierte Kapellmeisterin erwarben sich die Nonnen bald den Ruf als die besten Sängerinnen Italiens. Cozzolani war auch kompositorisch äusserst produktiv. Sie wurde bewundert, war aber auch Zensurversuchen ausgesetzt, weil erzbischöfliche Beamte von der Weltlichkeit ihrer Musik beunruhigt waren. Der Chor Poesia Vocale und die Solistinnen und Solisten von Voces Suaves bringen Cozzolanis Marienvesper von 1650 in Form eines rekonstruierten Vespergottesdienstes zur Aufführung: Eine Art Best-of aus Cozzolanis Oeuvre, mit doppelchörigen Nummern, virtuosen solistischen und orchestralen Teilen und gregorianischen Chorälen. (mar)

Französische Kirche, Bern, So, 3.3., 17 Uhr

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